Text von Uwe Anhäuser, Hunsrück und Naheland, DuMont-Kunst-Reiseführer, 1987




Schöne Wohnhäuser (darunter viel Fachwerk), das ländliche Barockschloss (1774) und die Villa Plettenberg-Puricelli (1877) formen heute das anmutige Ortsbild von Bretzenheim, dem die katholische Pfarrkirche (1789-91) mit ihrer Barockhaube einen gleichsam beschwingten Akzent verleiht. Im Tal des Guldenbaches, der neben dem Ort in die Nahe fließt, erhielt sich weiter oberhalb bei der ›Eremitage‹ (Heim für Nichtseßhafte) noch ein Überrest der in den Sandsteinfelsen gehöhlten einstigen Antoniusklause, die bereits 1043 ein Ziel für Wallfahrten gewesen ist. Naheabwärts folgt Langenlonsheim, ebenfalls ein Winzerdorf, auf dessen Gemarkung seit der Römerzeit Wein angebaut wird. Die evangelische Kirche (1867) verfügt noch über einen Chor der späten Gotik (um 1500), und das katholische Gotteshaus wurde 1907/08 in neugotischen Formen errichtet. Vergleichbare Traditionen erkennt man auch im nahen Laubenheim: Unter den Römern wurde die Rebenkultur eingeführt, und die evangelische Pfarrkirche von 1864-66 ist als neugotisches Bauwerk über den Bauresten des 15. Jahrhunderts gestaltet worden. Im benachbarten Dorsheim spielt der Weinbau gleichfalls eine bedeutende Rolle, während Rümmelsheim mit seinem Ortsteil Burg Layen auch seinerseits Geschichtliches im Kranz der Reben präsentiert: Das ›Rimelisheim‹ von 1125 und das ›castro Leiga‹ waren stets miteinander verbunden; ein Rundturm als Rest der Burg erhebt sich zwischen Weingütern und Kellereien.

Nahebei führt durch das Trollbachtal, zwischen bizarren Felsköpfen und bewaldeten Hängen, die Autobahn (A61) zum Hunsrück hinauf. Sie leitet den Verkehrsstrom an Münster-Sarmsheim vorüber, das eine prachtvolle Kirche sein eigen nennt: Der Westturm (12. Jh.) zeigt noch romanische Formen, und dem 1895 vergrößerten Langhaus des 15. Jahrhunderts schließt sich ein Chor (1504) unter Netzgewölbe an. Der Meisenheimer Baumeister Philipp von Gmünd soll hier gewirkt haben, wo außerdem seltene Glasmalereien (16. Jh.) Bewunderung verdienen. Bemerkenswert sind des weiteren Rathaus (1520) und Alte Schule (18. Jh.). Münster-Sarmsheims berühmtestes Kunstwerk, das römische Sol-Mosaik, befindet sich allerdings im Bonner Landesmuseum. Von der historischen Wehrmauer des Ortes blieb lediglich ein Turm, ebenso wie von der Zollsperre ›Trutzbingen‹ (1493; gleich neben der Brücke östlich vom Ort).

Gegenüber liegt Büdesheim, Geburtsort des Dichters Stefan George (1868-1933), unter dem Umriss des Rochusberges mit seiner prächtigen Wallfahrtskirche. Was sich bei diesem Gebirgsstock nicht auf den ersten Blick zu erkennen gibt, läßt sich anhand der geologischen Strukturen (schon Goethe suchte hier Gesteine) nachweisen: Wenngleich rechts der Nahe gelegen, gehört der Rochusberg erdgeschichtlich noch zum Hunsrück.

Zwischen Bingen und Bingerbrück überspannt eine alte Brücke das Naheflüsschen knapp vor seiner Mündung in den Rhein. Allen häufig kolportierten Ansichten zum Trotz stammt sie erst aus dem Mittelalter und ist deshalb nicht mit der römerzeitlichen ›Drususbrücke‹ identisch, über welche weiland (371) Ausonius von Mainz nach Trier kutschiert worden ist. Auch vom Kloster Rupertsberg der Hildegard von Bingen, das im 19. Jahrhundert dem Eisenbahnbau zum Opfer fiel, sind kaum nennenswerte Relikte geblieben; das Langhaus der ehemaligen Klosterkirche von 1151 zeigt sich noch in spärlichen Fragmenten am Haus Rupertsberg 16 nebst einem spätgotischen Wappenportal. Bingerbrücks katholische Pfarrkirche (1890-92) erhebt sich als ansehnliche Basilika im historisierenden Stil der Neuromanik. Die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche wurde, gewissermaßen als Widerpart, 1896 neugotisch erbaut. So ist vom alten Bingerbrück, über das W.O. von Horn im 19. Jahrhundert in seiner Zeitschrift ›Die Spinnstube‹ romantische Rittersagen veröffentlichte, wenig an originalen Zeugen geblieben. Oder ist's vor allem der sagenumwobene Mäuseturm (14. Jh.; 1855 neugotisch verändert) auf seiner kleinen Felseninsel im Rhein vor dem Ort, an welchem man nostalgisches Empfinden gleichsam ›festmachen‹ könnte?

Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der 1849-52 in dieser Landschaft lebte und dichterisch viel zu ihrem Ruhm beitrug, schöpfte in Bingerbrück am ›Hildegardisbrünnlein‹ Wasser. Droben in Waldalgesheims evangelischer Kirche ließ er im Oktober 1849 das Aufgebot für seine Eheschließung mit Ida zum Berge bestellen. Von seiner Wohnung genoss er einen beneidenswerten Ausblick über die Nahemündung: »Da uns der ganze dritte Stock vermietet war, hatten wir nach allen Seiten hin etwas zu sehen: vor uns die Nahebrücke, der Scharlachberg, die Klopp, die Kirche mit einem Theil von Bingen, rechts die Straße nach Münster und die weite Ebene bis zum Donnersberge, links der Niederwald mit dem Ehrenfels, der Zusammenfluss des Rheins und der Nahe, und ganz links der Rupertsberg; hinter dem Hause der steile Bergweg nach Weiler, daneben der Gießbach und rechts die Weinberge mit dem Rondell.«

Verbandgsgemeinde Rhein-Nahe

Die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe hat bei einer Fläche von 115 qkm ca. 15.000 Einwohner. Sie hat ihren Verwaltungssitz in Bingen am Rhein (das nicht Teil der VG ist) und umfasst 10 Ortsgemeinden. 


Drei davon liegen direkt am Rhein und sind in www.rhein-reisefuehrer.de dargestellt: Bacharach, Niederheimbach und Trechtingshausen.
 

Die übrigen sieben werden in hunsrueck-nahereise.de beschrieben: Breitscheid, Manubach, Münster-Sarmsheim, Oberdiebach, Oberheimbach, Waldalgesheim, Weiler bei Bingen.

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Weiler

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 2630 Einwohner, 2.281 ha, davon 1.914 ha Wald, PLZ 55413
Gastgeber in Weiler



Weiler bei Bingen ist eine Wohngemeinde. Sie liegt zwischen Koblenz und Bad Kreuznach südöstlich des Binger Walds und grenzt im Osten an Bingen.

Erstmals im Jahre 823 wird der Name des Ortes in einer Urkunde Ludwigs des Frommen erwähnt. Auf einer uralten, bereits von den Kelten benutzten Wegeverbindung hatten die Römer (52 v. bis 405 n. Chr.) eine moderne Heeres- und Handelsstraße angelegt, die Mainz mit Trier verband und an Weiler vorbeiführte. In dem auf Weilerer Gemarkung liegenden Binger Stadtwald wurden 1987 und 1988 die Reste eines ehemaligen Wachturmes und eines Gutshofes aus der Römerzeit freigelegt.

Weiler war schon seit frühesten Zeiten stets sehr eng mit Bingen verbunden, die Weilerer Gemarkung war Teil der »Binger Mark«. Die Mainzer Bischöfe und Erzbischöfe hatten die Ortsherrschaft über die beiden Gemeinwesen inne. Sie ging 1438 an das Mainzer Domkapitel über und bestand nun fort, bis die französischen Revolutionstruppen 1792/1794 das linke Rheinufer besetzten. Der Frieden von Campo Formio beendete dieses Verhältnis, als 1797 die Nahe zur Grenze zwischen den französischen Departements Donnersberg (Mont-Tonnerre) und Rhein-Mosel (Rhin-et-Moselle) wurde. Der Wiener Kongress von 1815 teilte Weiler endgültig dem Königreich Preußen zu und 1816 kam Bingen zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Jetzt war die Nahe zur Staatsgrenze geworden. Mit dem Bau der Eisenbahnlinien an Rhein und Nahe gewann der Weilerer Ortsteil Rupertsberg an Bedeutung. Er wurde 1892 durch eine königlich-preußische Verfügung unter dem Namen Bingerbrück selbstständig, aus der Weilerer Gemarkung ausgegliedert und 1969 in die Stadt Bingen eingemeindet.

Die Geschichte von Weiler ist nicht von der Geschichte seiner katholischen Kirche zu trennen. An Stelle der alten kleinen Kirche, die bereits 1128 urkundlich erwähnt wurde, weihte man 1866 die neue, im gotischen Stil erbaute Hallenkirche ein. Sie dominiert bis heute das Panorama der Gemeinde Weiler.

ergänzender Text

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Waldalgesheim

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 4.000 Einwohner, 1.601 ha, davon 770 ha Wald, PLZ 55425
Gastgeber in Waldalgesheim



Waldalgesheim mit seinem Ortsteil Genheim ist eine Wohngemeinde und liegt am Südostrand des Hunsrücks zwischen Koblenz und Bad Kreuznach südlich des Binger Walds, westlich der Nahe und ca. 6 km westlich von Bingen. Nachbargemeinden von Waldalgesheim sind Weiler, Rümmelsheim, Stromberg, Waldlaubersheim und Roth.

Waldalgesheim besitzt eine lange geschichtliche Tradition. Der Ortsteil Genheim wird erstmals im Lorscher Codex 767 erwähnt und Waldalgesheim 784. Die evangelische Kirche von Genheim steht auf einem Hügel. Es ist ein neugotischer Kirchenbau von 1871. Am Ortsrand von Genheim gibt es einen Wald-, Wild- und Weinlehrpfad.

Wenn man von Bingen aus über Stromberq fährt sieht man auf der Stöckerthöhe einen 50-Meter hohen Gebäudekomplex. Man würde vermuten, dass dort eine Burgruine steht. In Wirklichkeit sind dort die Tagesanlagen und der Förderturm der ehemaligen Manganerz- und Dolomitgrube Dr. Geier (erster Besitzer). Nach ihm ist das Bergwerk auch benannt. Dr. Heinrich Claudius Geier begann den Bergbau im hiesigen Raum nachdem er auf Grund seiner geologischen Kenntnisse fündig geworden war.

Fürstengrab
Das Waldalgesheimer Fürstengrab ist ein Frauengrab gewesen. Der Leichnam wurde wahrscheinlich unverbrannt in einer hölzernen Grabkammer beigesetzt. Die Grabbeigaben bestanden aus Gold- und Bronzeschmuck und aus Bronzegefäßen die der Weinbereitung dienten. Die Gesamtheit der Fundhinterlassenschaft weist auf eine sozial hochstehende Persönlichkeit aus dem örtlich ansässigen Kulturkreis des Rhein-Main-Raumes hin. Die Funde belegen einen Zeitraum von ca. 420 bis ca. 320 v. Chr. Der Tod der bestatteten Frau muss demnach nach 320 v. Chr. angesetzt worden sein.

Partnerschaft mit Ratten in der Steiermark
Die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden Ratten in der Steiermark und Waldalgesheim verdankt ihr Entstehen zum Großteil einer Brieffreundschaft zwischen dem Soldaten Hermann Glatz aus Ratten und Johanna Bappert aus Waldalgesheim. Diese Brieffreundschaft ist während des 2. Weltkrieges entstanden. Hermann Glatz war Bergmann, Musiker und Feuerwehrmann. Seit 1978 besteht die Partnerschaft.

ergänzender Text

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Gastgeber in Waldalgesheim:

 

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Oberheimbach

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 680 Einwohner, 872 ha, davon 588 ha Wald, PLZ 55413
Gastgeber in Oberheimbach



Oberheimbach liegt zwischen Koblenz und Bad Kreuznach im Tal des Heimbaches in einer Höhe von 140 m über NN.

Oberheimbach ist eine sehr vom Weinbau geprägte Gemeinde. Mit 59 ha bestockter Rebfläche nach Boppard (64 ha) ist sie die größte Weinbaugemeinde des Mittelrheins.

Die Gemeinde wurde 983 erstmals urkundlich erwähnt. 1092 wurde sie dem Mainzer Domkapitel geschenkt. Am westlichen Rand des Dorfes befindet sich eine Kreuzkapelle aus dieser Zeit. 1269 besaß die Rechtsabtei Corneli-Münster an der Inde bei Aachen Güterbesitz und Zehntrechte in Oberheimbach. Die Vogtei Oberheimbach mit Niederheimbach, Weiler und Burg Reichenstein wurden 1270 an das Kollegialsstift Mariengrede zu Mainz und zum anderen Teil an den Domstift des Erzbischofs zu Mainz verkauft. Die Vogtei Oberheimbach gelangte 1794 unter französische Herrschaft und gehörte zum Kanton Bacharach. Ab 1798 befand sie sich in der Mairie Niederheimbach und ab 1800 gehörte sie zum Departement Rhin-Moselle. 1815 nach dem Wiener Kongress kam Oberheimbach zu Preußen.

Die Pfarrkirche St. Margaretha wurde im 13. Jh. im gotischen Stil erbaut.

Ergänzender Text


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Gastgeber in Oberheimbach:

Pensionen
Pension Sonnenhof
Weingut Weinert
55413 Oberheimbach

 

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Oberdiebach

Verbandsgmeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 880 Einwohner, 838 ha, davon 424 ha Wald, PLZ 55413
Gastgeber in Oberdiebach



Oberdiebach ist ein Weinort und liegt zwischen Koblenz und Bad Kreuznach in einer Höhe von 90 m über NN. Seit 2003 ist Oberdiebach Teil des Unesco-Weltkulturerbes Mittelrhein.


Die Gemeinde gliedert sich in drei Ortsteile:


Oberdiebach
893 wurde Oberdiebach erstmals erwähnt. Die Pfarrkirche von Oberdiebach wurde 1330 erbaut und ist dem hl. Mauritius geweiht. Im Inneren befindet sich eine eiserne Kanzel.
Der Ort liegt in einem Seitental des Mittelrheins und wird von der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen/Rhein hat, verwaltet. Auf den Hängen der Weinberge wird seit Jahrtausenden Riesling-Weinbau betrieben.

Winzberg

Winzberg wurde erstmals im Jahr 1269 erwähnt. Der Ort war Bestandteil des Tals Diebach (Oberdiebach) und gehörte zum Gebiet der sog. »Viertäler«. Es lag im Oberamt Bacharach und unterstand lange Jahre der Landeshoheit der Pfalzgrafen bei Rhein. Im Jahr 1303 kam das Kloster Altenberg zu einer Besitzübertragung durch Mechthild von Oberheimbach. Im Jahr 809 wurde ein Gut des alten Klosters Winsbach in Erbbestand erwähnt. Die Kirche in Winzberg war Filiale der Pfarrei Bacharach.

Rheindiebach
Rheindiebach wurde erstmals im Jahr 1461 als Dyepach Ryne erwähnt. Der Zusatz Rhein wurde notwendig nachdem die Siedlung eine wirtschaftliche Selbständigkeit erreicht hatte. Eine Marienkapelle wurde 1476 neu erbaut. Der Pfarrer von Bacharach und Oberdiebach hatte 1503 Gottesdienst in der Kapelle zu halten.

1220 wurde die Burg Fürstenberg vom Kölner Kurfürsten an der Grenze zu Kurmainz erbaut. 1689 wurde die Burg von den Franzosen zerstört. Die Burgruine liegt oberhalb des Ortes Rheindiebach. Zur Bergseite hin war sie durch einen Halsgraben und eine bis zu 10 Meter hohe Schildmauer mit dahinterliegendem Bergfried gesichert. Der Zugang erfolgte über eine Brücke mit einem Torhaus. Die Burg ist heute über eine Öffnung seitlich über dem Zufahrtsweg zu betreten. Es führt der Rhein-Burgen-Wanderweg durch die Ruine.

Ergänzender Text

Oberdiebach


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Münster-Sarmsheim

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 2.860 Einwohner, 692 ha, davon 314 ha Wald, PLZ 55424
Gastgeber in Münster-Sarmsheim


Münster-Sarmsheim liegt südlich von Bingen an der Nahe in einer Höhe von 92 m über NN. Die Nahe mündet etwa zwei Kilometer oberhalb in den Rhein.

Am Unterlauf der Nahe bei Münster-Sarmsheim wurden Wohnorte und Friedhöfe aus der Jungsteinzeit gefunden.
Im benachbarten Bingen (römisch: Bingium ) waren in der ersten Hälfte des 1 . Jahrhunderts sogenannte Auxiliar - Truppen zum Schutz der Brücke über die Nahe und der römischen Heerstraße stationiert. Schon damals hatte Münster wegen dieser Heerstraßen eine nicht unwichtige Stellung.

Münster war über viele Jahre römisch besiedelt, das belegen nicht nur zahlreiche Funde, sondern es sind bis heute noch Namen römischen Ursprungs hier zu finden wie Tullius, Rixius, Marfilius.
1895 wurde ein Mosaikfußboden in der Römerstraße (heutiger Name) ausgegraben, der einer römischen Villa Rustica entstammte und mit dem ein großer Apsidensaal von etwa 19 mal 14 Metern ausgelegt war. Er stammt etwa aus der Mitte des 3. Jahrhunderts. Der Künstler verwandte schwarzen und weißen Marmor, im Mittelstück auch farbigen, dabei auch den weltberühmten Carrara-Marmor.

Das Mosaik ist in seiner Art in Deutschland einmalig. Es zeigt den Sonnengott Sol invictus mit sich vier aufbäumenden Rossen. Heute liegt es im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. Dieser Fund ist zweifellos ein Beweis für den Reichtum des römischen Münster.
Nach dem Ende der Frankenherrschaft klafft eine Lücke von mehr als zwei Jahrhunderten in der weder das kurpfälzische Münster noch das kurmainzerische Sarmsheim erwähnt werden.

Trotz allem muß es eine Besiedelung gegeben haben, denn die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul zeigte in ihrer alten Turmbekrönung eingeritzt die Jahreszahl 1066, die für die Erbauung des »Münsters« Gültigkeit haben dürfte. 1189 wird die Kirche in Münster erstmals erwähnt, indem der Mainzer Erzbischof Konrad 1. von Wittelsbach diese dem Stift St. Stephan in Mainz gibt, indem er sie gegen die in Alzey tauscht. Rheingraf Wolfram I. führt in seinem Lehensverzeichnis die »Vogtei Sarmsheim« als Lehen auf. 1445 wurde die katholische Kirche St. Alban gebaut.
In den Weinbergen von Münster-Sarmsheim steht die Ruine "Stumpfer Turm", genannt Trutz Bingen von 1493.

Nachdem Münster 1624 im DreißigjährigenKrieg schwer zerstört worden war, wurde der Ort 1630 durch den Habsburger Kaiser Ferdinand II. (1619 bis 1637) an Heinrich Brömser von Rüdesheim zum Pfandlehen gegeben. Im Jahre 1787 zeichnete Johann Goswin Widder in seiner »Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rhein« ein Bild von der Situation von Münster zur damaligen Zeit auf.
Im Jahre 1810 wurde eine evangelische Kirche gebaut.
Am 01. Oktober 1928 wurden die beiden selbständigen Gemeinden Münster (Bürgermeister Jakob Klingler) und Sarmsheim (Bürgermeister Jakob Appel) aufgrund eines preußischen Ministerialbeschlußes zur heutigen Doppelgemeinde Münster-Sarmsheim zusammengeschlossen.

Sehenswert ist das alte Rathaus von 1520 und das Friedhofsportal aus der Schinkelschen Schule aus dem 18. Jh.

Der am 14.Oktober 1926 in Münster-Sarmsheim geborene Musikprofessor Theo Fischer gehört zu den meistaufgeführten Chorkomponisten der Gegenwart. Er hat über 800 Werke verfasst.

Bei Wanderungen im Naturschutzgebiet Trollbachtal gibt es Felsformationen aus dem Erdaltertum vor 285 Millionen Jahren.

Am ersten Augustwochenende wird in Münster-Sarmsheim Kerb gefeiert.

Ergänzende Texte:
Vom Guldenbach zum Mäuseturm
Von Meisenheim nach Sobernheim

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Gastgeber in Münster-Sarmsheim:

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Manubach

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 350 Einwohner, 772 ha, davon 466 ha Wald, PLZ 55413
Gastgeber in Manubach



Manubach liegt am Mittelrhein zwischen Koblenz und Bad Kreuznach in einer Höhe von 160 m über NN in einem Seitental, knapp nördlich des 50. Breitengrades. Der Gailsbach fließt durch das Tal zum Rhein hinab. Im Oberlauf heißt er Gunzenbach. Seit 2003 ist Manubach Teil des Unesco-Weltkulturerbes Mittelrhein.

Manubach gehörte neben Steeg, Bacharach und Diebach zum Viertälergebiet welches im 10. Jh. im Besitz des Erzbistums Köln war. 1190 wurde Manubach zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Die evangelische St.Oswaldkirche zu Manubach wurde 1240 als spätromanischer einschiffiger Bau errichtet. Durch Hinausrücken der Nord und Ostwand gegen Ende des 18. Jh. wurde sie barock erweitert. Ein spätromanisches Kreuzgewölbe mit Wulstrippen befindet sich im Turmerdgeschoß.


Im alten Pfarrhaus in Manubach gibt es als Erinnerung an den Pfarrer und Schriftsteller Friedrich Wilhelm Philipp Oertel das W.O. von Horn Museum. Der 1798 in Horn (Hunsrück) geborene und 1867 in Wiesbaden gestorbene, hatte sich sein Synonym aus seinen Initialen Wilhelm Oertel und seines Geburtsortes Horn gebildet.

Ergänzender Text

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Breitscheid

  Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 150 Einwohner, 529 ha, davon 349 ha Wald, PLZ 55422



Breitscheid liegt in einer Mulde auf der östlichen Hochfläche des Hunsrücks, an einer kleinen Kreisstraße zwischen Bacharach und Rheinböllen. Bis zur Autobahn A 61 Auffahrt Laudert sind es 10 km. Breitscheid ist im Landkreis Mainz-Bingen die kleinste Gemeinde. Von der Struktur handelt es sich um ein lockeres Haufendorf.

Der Ortsname leitet sich ab vom mittelhochdeutschen breit u. -scheid: bewaldeter Höhenrücken. In den verschiedenen Jahrhunderten änderte sich die Schreibweise des Ortes. 1273 Breitschedirbach, um 1335/36 Breitscheit, 1435 Breitschart, 1437 Breystart, 1438 Breitscheid, 1669,1678 Breitschitt, 1690 Breitscheidt und 1693 Preitschiedt.

Breitscheid wurde von einem Rodungsgebiet aus besiedelt, das zu Oberwesel gehörte. Die Pfalzgrafen bei Rhein hatten die Landeshoheit. Der Besitz des Kurfürstentums Köln wurde Ende des 18. Jh. von den Franzosen eingezogen. Bis 1798 gehörte Breitscheid zum Kanton Bacharach, Arrondissement Simmern, im Jahr 1800 zur Mairie und seit 1817 zur Bürgermeisterei Bacharach. Aus der Gemeinde Steeg wurde Breitscheid 1833 ausgegliedert. Die Gemeinde Breitscheid gehörte 1948 zum Amt Bacharach im Landkreis St.Goar, seit 1969 zur Verbandsgemeinde Bacharach im Landkreis Mainz-Bingen, seit 1986 zur Verbandsgemeinde Rhein-Nahe.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Breitscheid kann man den Gemeindebackes zählen. Ein Schild neben der Eingangstür erinnert an die ehemalige Bestimmung des Hauses.
Es gibt eine evangelische Kapelle in Breitscheid.

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