Erzbergwerk »Grube Eid«
im Külzbachtal zwischen Alterkülz und Neuerkirch
Die Grube bestand aus zwei Hauptstollen: eine im Külzbachtal und die andere im angrenzenden Osterkülztal. Der Louisengang hatte eine Höhe von 1 Meter, der Mariengang eine Höhe von nur 0,6 Metern. Die Mineralgänge bestanden aus milchig weißem Quarz mit Spateisenstein und Zinkblende, Bleiglanz, Kupfer- und Schwefelkies. Gefördert wurde bis zu einer Tiefe von 35 Metern. Die Aufbearbeitungsanlage für die Erze befand sich an der Mündung des Osterkülzbachs in den Külzbach. Zwischen der Grube Eid und der Aufbearbeitungsanlage floss ein künstlicher Mühlgraben, eine Schienenverbindung war geplant.
Es wird davon ausgegangen, dass schon in der Römerzeit im Külzbachtal Erz abgebaut wurde. Die Grube Eid erhielt eine Schürferlaubnis 1870 und war mit Unterbrechungen bis 1907 in Betrieb. Die Ausbeute der Grube war offensichtlich permanent am Rande der Wirtschaftlichkeit, ein Indiz dafür war ein häufiger Besitzwechsel.
Im März 1908 stürzte ein Schacht ein und oberirdisch kam es so zu einer Senkungen. Der Betrieb wurde eingestellt, da die Besitzer keine Instandhaltungsinvestitionen tätigen wollten. Zudem hat es in den Jahren davor erhebliche Umweltprobleme durch Wasserverunreinigungen durch den Klärprozess gegeben, die talwärts liegenden Dörfer konnten das Bachwasser nicht mehr als Trinkwasser für Mensch und Vieh, Waschwasser und zur Bewässerung nutzen.
Sichtbar sind heute nur noch die zugeschütteten Stolleneingänge, der mächtige Mühlgraben, die Abraumhalden der Aufarbeitungsanlage und die heute als Fischteiche genutzten Klärgruben.
Tourist-Information Kastellaun
Markstraße 16
56288 Kastellaun
Tel.: 0 67 62 - 40 18 73
Grube Amalienhöhe
bei Waldalgesheim
Die Grube Amalienhöhe (auch »Grube Dr. Geier« genannt) liegt oberhalb von Waldalgesheim am Rande des Hunsrücks und ist das Wahrzeichen des Ortes. Der etwa 50 Meter hohe Turm ragt weithin sichtbar in die Landschaft.
Das ehemalige Mangan- und Dolomitbergwerk, welches 1971 stillgelegt wurde, ist durch seine Architektur einzigartig unter den Industriedenkmälern Deutschlands. Seit 1977 ist es in privater Hand und wird zum Teil für Wohnimmobilien genutzt.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man die Bedeutung des Manganerzes für die Stahlveredelung. 1885 wurden erste Bohrungen auf der Amalienhöhe durchgeführt. Der Mainzer Architekt Dr. Heinrich Claudius Geier stieß hier auf bedeutende Vorkommen. Das benachbarte Grubenfeld Elisenhöhe wurde ebenfalls weiter ausgebaut und im Jahr 1911 kam es unter der Leitung des Geologen Dr. Ernst Esch zum Zusammenschluss der Gruben. Der beginnende Aufschwung wurde verstärkt durch eine ab 1912 gebaute, 7,5 km lange Seilbahn. Diese ermöglichte den Erztransport bis ans Rheinufer bei Trechtingshausen.
Als sich in den 50er Jahren abzeichnete, dass keine weiteren nennenswerte Manganerzvorkommen mehr vorhanden waren, wurde 1959 die Förderung auf Dolomit umgestellt. Da sich Dolomit aber leichter im Tagebau gewinnen ließ, wurde die Produktion unrentabel und das Bergwerk musste 1971 schließen.
Ortsgemeinde Waldalgesheim
Provinzialstraße 29
55425 Waldalgesheim
Telefon 06721 / 32808
www.waldalgesheim.de/bergwerk.html
Edelsteinminen Steinkaulenberg
im Steinkaulenberg in Idar Oberstein
Das Bergwerk kann als »Edelstein Bergwerk«, »Quartz Bergwerk« oder »Achatbergwerk« benannt werden. Es gibt 37 verschiedene Stollen, die zusammen eine Länge von 750m haben.
Das oberhalb des Teilortes Oberstein gelegene Bergwerk besitzt neben seiner schönen Aussicht ein besonders Vorkommen von Halbedelsteinen des Quarzes. Das Bergwerk war der Ursprung der Schmuckindustrie von Idar-Oberstein.
Das Bergwerk am Steinkaulenberg wurde bis ca. 1870 betrieben. Der Abbau war mit den damaligen Techniken äußerst arbeitsaufwendig und der Achat entsprechend teuer. Das Bergwerk besteht im wesentlichen aus einem großen Raum mit Seitengängen und Nischen. Insgesamt vier Seen enthalten Tropfwasser. Drusen und Mandeln sind überall in den Wänden zu finden. An einer Stelle sind sogar die berühmten grünen Jaspise zu sehen.
Die Edelsteinminen des Steinkaulenberges sind die einzigen Edelsteinminen in Europa, die für Besucher zugänglich sind. Fachkundige Führer erläutern die Entstehung der Edelsteine.
Öffnungszeiten:
Das Bergwerk ist vom 15. März -15. November täglich von 9.00 - 17.00 Uhr geöffnet.
Edelsteinminen Steinkaulenberg
Im Stäbel
55743 Idar-Oberstein
Tel. 06781 - 47400
www.steinkaulenberg.de
www.edelsteinminen-idar-oberstein.de
Manganerzbergwerk Ilse
bei Bell in der Verbandsgemeinde Kastellaun
Die Manganerzgrube Ilse ist ein stillgelegtes Erzbergwerk im Hunsrück, südlich der Hunsrückhöhenstraße bei der Ortsgemeinde Bell.
Der Schacht der Grube Ilse ging bis zu einer Tiefe von 20 m, es war eine Förderung bis in 30 m Tiefe geplant. Die Manganerzstollen hatten eine Stärke von 10 bis 125 cm. In der Blütezeit der Grube wurden 20 Personen beschäftigt, um das relative kleine Manganvorkommen abzubauen.
Es wird davon ausgegangen, dass schon seit der Eisenzeit in Bell Erz abgebaut wurde. Aufzeichnungen berichten, dass ab dem 18. Jahrhundert kontinuierlich Bergbau betrieben wurde. Später weckte der hohe Mangangehalt des Beller Erzes neue Begehrlichkeiten, die Rheinischen Stahlwerke übernahmen 1916 nach einem juristischen Streit die Grube.
Mit dem Übergang des Besitzes auf die Barbara Erzbergbau Aktiengesellschaft 1953 ging die Förderung in der Kleinstgrube zur Neige. Die Stollen wurden ordnungsgemäß verschlossen und das Bergwerk rückgebaut. Heute ist nur noch die Abraumhalde erkennbar.
Tourist-Information
Markstraße 16
56288 Kastellaun
Tel.: 0 67 62 - 40 18 73
Besuchergrube Herrenberg
bei Bundenbach
Die historische »Schiefergrube Herrenberg« bei Bundenbach ist eine nicht alltägliche Attraktion an der Schiefer- und Burgenstrasse. Sie vermittelt dem Besucher in eindrucksvoller Weise die Arbeit des Bergmannes und erschließt ihm eine Welt der Fossilien aus grauer Vorzeit.
Abbaue und Weitungen liegen im Berginneren übereinander. Quarzadern zeichnen Schiefergestein-Bilder ausgefallener Seltenheit und Struktur.
Das Schaubergwerk wurde 1975 vom Verein für Fossilienfreunde in mühevoller Kleinarbeit freigelegt und begehbar gemacht. 1988 wurde es baulich so verändert, dass auch Rollstuhlfahrer das Bergwerk problemlos besichtigen können.
Ein kleines Bergbaumuseum mit einer Ausstellung von bergmännischem Werkzeug bis zu den Werkzeugen und Geräten, mit denen noch heute Schiefer gewonnen wird, vermittelt dem Besucher, unter welch schweren Bedingungen Schiefer gebrochen, gefördert und Abraum beseitigt wurde.
Öffnungszeiten:
Vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 10-13 Uhr und von 14-17 Uhr geöffnet.
Ortsgemeinde Bundenbach
Ringstraße 28a
55626 Bundenbach
Tel.: 06544 - 92 72
Schiefergrube–Herrenberg
Grube Bocksberg-Eschenbach
bei Budenbach
Der Betrieb der Schiefergrube Bocksberg-Eschenbach bei Bundenbach wurde vor einigen Jahren eingestellt. Bis dahin war in der letzten Grube im Bereich der „Hunsrück Schiefer- und Burgenstraße“ über 150 Jahre Schiefer abgebaut worden, zunächst unter Tage und später im Tagebau.
Ortsgemeinde Budenbach
In der Wirtswies 2
55469 Budenbach
Tel: 06766 / 8406
Besucherbergwerk Fell
in Fell an der Mosel
Neben dem Eingang des Besucherbergwerks liegt ein kleines Dokumentationszentrum »Stein und Wein«, in dem Geräte aus Schieferbergbau und Weinbau ausgestellt sind. Ein Videofilm zeigt den modernsten Schieferbergbau Europas bei Rathscheck-Schieferbergbau im Katzenberg bei Mayen in der Eifel. In dem kleinen Museum steht auch eine stattliche Statue der Hl. Barbara von 1897.
Im Jahre 2000 errichtete die Gemeinde Fell einen »Schieferbrunnen« am Bergwerk, der sein Wasser aus der Grube »Hoffnung« entnimmt.
Verschiedene Steinbrüche prägen das Bild des Bergwerks: »Steinbruch Thommerberg«, «Steinbruch Vogelsberg«, »Steinbruch Grundtal« und einen »mittelalterlichen Steinbruch«.
Besucherbergwerk Fell
Burgstrasse 3
54341 Fell
Telefon:
0 65 02 - 98 85 88 (Mitte März - Ende November)
0 65 02 - 99 40 19 (Dezember - Mitte März)
www.besucherbergwerk-fell.de
Historisches Kupferbergwerk
in Fischbach
Im Nahetal bei Fischbach befindet sich eines der grössten und bedeutendsten Kupferbergwerke im westlichen Deutschland. Die Qualität des dort erzeugten Kupfers war unerreicht. Das Bergwerk war bis zum Jahre 1792, als die französischen Revolutionstruppen das linke Rheinufer besetzten, in Betrieb. Die Wirren der Zeit, die Unentschlossenheit der späteren Landesherren und die sinkenden Kupferpreise verhinderten die Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes. Geblieben sind bis heute aber Stollen, Schächte, Abbauhohlräume und Weitungen.
Der »Förderverein Historisches Kupferbergwerk Fischbach e.V.« haben das Bergwerk für Besucher so hergerichtet, dass jeder einen Eindruck gewinnen kann, wie die Arbeiten im ehemaligen Bergwerk vonstatten gingen.
Öffnungszeiten:
Vom 15.02.-14.11. täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Die letzte Führung findet um 16.15 Uhr statt.
Historisches Kupferbergwerk Fischbach
55743 Fischbach (Nahe)
Tel.: 0 67 84 - 23 04
Besucherbergwerk Schmittenstollen
zwischen Niederhausen und Feilbingert
Der Arbeitskreis Lemberg Schmittenstollen arbeitete über 6 Jahre lang an diesem Besucherbergwerk. Es mussten zuerst mehr als 80 qm Versturzmaterial von Hand beseitigt werden. Im März 1976 wurde dann endlich der Eingang freigelegt. Dahinter lag der ca. 350 m lange »Schmittenstollen«. Die Strecke musste von den herabgefallenen Gesteinsmassen geräumt werden. Es wurden über 1.200 Tonnen Schotter und Splitt zur Befahrung des Schmittenstollens eingebracht. Alle diese Arbeiten konnten damals nur von Hand ausgeführt werden.
Erste Exkursionen in das Bergwerk zeigten, dass das Bergwerk aus mindestens 5 Stollen bestand, die durch Schächte miteinander verbunden waren. Nach über 40-jähriger Ruhezeit hat man den Besuchern nun die Berganlage zugängig gemacht.
Man erreicht das Besucherbergwerk Schmittenstollen am besten über den Besucher- und Wanderparkplatz im Wald von Feilbingert. Es sind von dort noch ca. 700 m zum Bergwerk. Es ist das einzige Quecksilberbergwerk in Westeuropa das als Besucherbergwerk ausgebaut ist.
Öffnungszeiten des Bergwerks:
Vom 1.April bis 1. Oktober täglich: 10.00 - 18.00 Uhr
Montags geschlossen
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
Berlinerstrasse 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 178-0
www.schmittenstollen.de