Text über den westlichen Hunsrück von Uwe Anhäuser, Hunsrück und Naheland, DuMont-Kunst-Reiseführer, 1987
Ruwertal und Saarburger Land
Der Karthäuserhof liegt in einem Seitental der Ruwer bei Eitelsbach. Er wurde im 14. Jahrhundert dem Trierer Karthäuserkloster von dessen Gründer, Erzbischof Balduin, als Schenkung übertragen. In den während des 18. und 19. Jahrhunderts mehrmals umgebauten Gutsgebäuden (heute Privatbesitz) verbirgt sich noch das spätgotische einstige Burghaus. Gegenüber Mertesdorf gewahr man am westlichen Talhang der Ruwer das Schloss Grünhaus, ehemals der Abtei St. Maximin in Trier zu eigen (die Anlage wurde bereits 966 als deren Besitz bestätigt), dessen spätgotischen Wohngebäude 1638 baulich Veränderungen erfuhr. Im Park sind noch Überreste der antiken Riveriswasserleitung nach Trier vorhanden.
Auch im nahe gelegenen Kasel besaßen drei Trierer Klöster einträgliche Gutshöfe: Das heutige Gasthaus ›Kaseler Hof‹ (18. Jh.) wurde als Eigentum von St. Paulin schon 1373 bezeichnet; gleich gegenüber steht das ehemals St. Marien zugehörige Gut (›Marienkloster‹, heute Privathaus), während ein für 973 als Besitz von St. Irminen bezeugter Hof nunmehr den Reichsgrafen von Kesselstatt gehört. Die katholische Kirche St. Nikolaus (1926/27) bezieht eine 1781 erbaute Kapelle als Vorhalle und Orgelempore mit ein. Der hölzerne Tabernakelaltar (18. Jh.) zeigt neben einfachem Dekor des Rokoko die Figuren des Schutzheiligen sowie der Apostel Simon und Thaddäus.
Im benachbarten Waldrach bewahrt die 1905 neugotisch erbaute Pfarrkirche St. Laurentius noch eine Ausstattung mit wertvollen Bildwerken aus früherer Zeit, darunter eine Figurengruppe (um 1575) von einem Grabmal für den Trierer Dechanten Friedrich von Enschringen, die 1803 abgenommen und zum jetzigen ›Heiligkreuzaltar‹ (rechter Seitenaltar) zusammengesetzt worden ist. An einem Parkplatz neben der Ruwertalstraße bei Waldrach wurde unter einem hölzernen Schutzbau das Teilstück der römischen Wasserleitung nach Trier konserviert, die seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. 200 Meter oberhalb der Riveriseinmündung das Ruwerwasser aufnahm. Aus denselben Quellgebieten am Fuß des Hunsrücker Hochwaldes, vor allem aus der Riveris-Talsperre, bezieht Trier noch heute sein Trinkwasser. Von der Bedeutung des Ruwertales zur Römerzeit berichten mehrere Funde mit Reliefs aus Mertesdorf und Grünhausen (heute im Landesmuseum) sowie auch eine Textstelle bei Ausonius: »Die Ruwer dreht in schwindelnden Wirbeln die kornzermahlenden Steine und zieht die kreischenden Sägen durch glatte Marmorblöcke« (aus dem ›Mosella‹ - Gedicht).
Von Waldrach nach Pluwig fährt man durch das sich nun immer mehr verengende Tal und dann hinauf nach Gutweiler, von wo man möglichst einen Abstecher ins fast verborgene Dörfchen Sommerau unternehmen sollte. Über seinen aus Schieferbruchstein errichteten Wohnhäuser und Gehöften erhebt sich auf klobigem Fels eine pittoreske Burgruine. Diese ist in jüngster Zeit vorzüglich konserviert worden. Im Inneren des rechteckigen Bergfrieds (Wohnturm) können ausser den Schiessscharten noch Gewölbeansätze und ein Kamin betrachtet werden. Bei dem halbrund erhaltenen Palasturm und im hübschen Waldstück an der Ruine stehen Ruhebänke und verzweigen sich Spazierpfade. So lädt die 1303 als kurtrierische Lehen der Rittergeschlechter ›von der Brücke‹ genannte Wehrarchitektur heute zu beschaulichem Bummeln und Nachsinnen ein.
Durch zwei enge Unterführungen der Ruwertalbahn gelangt man von Sommerau zum Industriegelände einer Schuhfabrik und zugleich wieder auf die Durchgangsstraße zurück. Bald ist droben Gusterath zu erblicken, dessen ausgedehnte Neubaubezirke den alten Ortskern auf einem Hügelausläufer geradezu verschwinden lassen. Das Nachbardorf Pluwig birgt in seiner 1805 erbauten Pfarrkirche (1860 und 1915 erweitert) als Altaraufsatz im Seitenschiff ein sehr kunstvolles Vesperbild (um 1540). Dabei handelt es sich um eine farbig gefasste Arbeit aus grauem Sandstein (102 x 76 cm groß) mit höchst ausdrucksvoller Pietà, einem Kreuz mit den Leidenswerkzeugen, zwei Prophetenhalbfiguren mit Schriftrollen sowie einer knienden Stifterfigur. Feingliederiger Renaissancedekor umrandet die recht sehenswerte Plastik.
In der näheren Umgebung dieser Orte im und über dem Ruwertal sind es vor allem Osburg und Schöndorf, deren Kirchen Aufmerksamkeit verdienen. Beiden ist jeweils ein frei neben den Sakralbauten stehender Glockenturm zu eigen; derjenige in Schöndorf (neuromanisch, 1908) erhebt sich zur Seite eines klassizistischen Saalbaues von 1838/39, während der Osburger Rundturm (Jahreszahl 1741 am Portal) ein neuzeitliches Gotteshaus (1958) überragt. In der letzteren Kirche sind 14 Ölgemälde mit Motiven der Leidensstationen Christi zu betrachten: Diese sind Arbeiten im Nazarenerstil und wurden von der ›Malergräfin‹ Octavie de Lasalle von Louisenthal (1812-1890) geschaffen. Sie lebte auf Schloss Dagstuhl bei Wadern (südlich des Hochwaldmassivs) und stand dem künstlerischen Umkreis des Historienmalers Friedrich Overbeck sehr nahe. In Osburgs Kirche verdienen außerdem drei Holzfiguren (18. Jh.) Beachtung: eine barocke Madonna sowie die Pfarrpatrone Clemens und Hubertus.
Das obere Ruwertal schlängelt sich durch weite Forsten, an deren Rand nicht nur solch hübsche Orte wie Bonerath, Hinzenburg, Heddert und Lampaden liegen, sondern wo außerdem merkwürdige Stätten wie das ›Römerlager‹ bei Holzerath, vermutlich eine antike Befestigung, an die geschichtliche Herkunft erinnern. Auch Hentern hat in Gestalt eines Grabreliefs und weiterer Objekte dem Trierer Landesmuseum bedeutende Schätze geliefert, während in Zerf bereits das Hirschgeweih im Ortswappen (Cervus = Hirsch) an die römerzeitlichen Ursprünge denken lässt. In seiner Pfarrkirche St. Laurentius (1818) steht mit dem steinernen Altaraufsatz (1539) ein vorzügliches Werk, das stilistisch in engem Zusammenhang mit dem Metzenhausenepitaph im Trierer Dom zu sehen ist.
Zerf ist im übrigen ein wichtiger Knotenpunkt der Straßen, die sich nach Trier, Konz, Saarburg, Hermeskeil und ins nahe Saarland verzweigen. Fährt man von hier über die B 268 in Richtung Konz, lassen sich lohnende kurze Abstecher nach Pellingen, Krettnach, Oberemmel und Wiltingen unternehmen. Die Kirche (1727) von Pellingen verfügt über einen romanischen Westturm, in welchen ein römerzeitlicher Reliefstein (Maske) eingemauert wurde. Die Priesterbank zeigt ein weiteres Bildhauermotiv der Antike: einen geflügelten Genius und Weinlaubornamente. Das Gotteshaus (1773/74) in Krettnach wurde ebenfalls an einen romanischen Ostchorturm mit einem Kreuzgratgewölbe (12. Jh.) im Untergeschoss gefügt. Oberemmel (Pfarrkirche St. Bictius, 1734) ist Standort eines vormals der Trierer Abtei St. Maximin gehörigen Klosterhofes (1732). Von hier senkt sich die Straße ins Weinbaugebiet am Unterlauf der Saar und in den Winzerort Wiltingen hinunter, dessen neugotische Martinskirche (1909/10) vom Trierer Dombaumeister Julius Wirtz errichtet wurde, dem auch im weiteren Hunsrückraum mehrere Sakralbauten zu verdanken sind.
Über Hamm in seiner Flussschlinge (vgl. ›Zeller Hamm‹) mit dem hübschen romanischen Turm der Pfarrkirche (1745) gelangt man nun schnell nach Konz, wo Saar und Mosel zusammenfliessen. Diese größte Weinbaugemeinde im Trierer Land (516 ha Rebfläche), zugleich Mittelpunkt eines mit zahlreichen Freizeiteinrichtungen aller Art ausgestatteten Erholungsgebietes, war schon zur Antike ein wichtiger Ort. Im einstigen Constoniacum nahm Kaiser Valentinian (364-75) seinen Sommersitz, von dessen Prachtbauten noch bedeutende Relikte unter der Pfarrkirche (1959-61) zeugen. Auch die ehemalige Karthause an der Mosel (1331 durch Erzbischof Balduin begründet) wirkt als noble Gebäudegruppe, darin der gotische Unterbau der 1885-87 restaurierten Kirche St. Johannes. Leider erinnert nichts mehr an die aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. stammende Brücke, an der in einer berühmt gewordenen Schlacht 1675 französische Truppen eine entscheidende Niederlage Herzog Karl IV. von Lothringen erlitten und danach Trier aufgeben mussten. Seit 1976 ist der schon 1330 als Hofgut der Benediktiner von St. Matthias in Trier erwähnte Roscheider Hof, landschaftlich schön über dem Städtchen an der Saarmündung gelegene, als Volksfreund- und Freilichtmuseum ein ganz besonderes Besichtigungsziel: Seine malerischen Gebäudegruppen präsentieren vor allem auch einen aus anderenorts abgetragenen und hier wiedererrichteten Häusern zusammengefügten ›Hunsrückweiler‹.
Von Konz führt moselaufwärts die B 419 in wenigen Kilometern nach Wasserliesch und dann, stets das rechte Flussufer begleitend (jenseits liegt das Großherzogtum Luxemburg), über Temmels, Nittel und Palzem zum ›Dreiländereck‹ südlich von Perl, wo Luxemburg, Lothringen und das Saarland bei der Schengener Brücke aneinandergrenzen. Das Saarburger Land, mit dem annähernd dreiecksförmigen Höhenrücken zwischen Palzem, Freudenburg und Konz noch zu Rheinland-Pfalz gehörend, trennt die beiden Flusstäler und wird zu Recht gelegentlich als das ›Sonneneck im Abseits‹ bezeichnet. Dabei erkennt man schon bei Wasserliesch, dem ›Tor zur Obermosel‹ dass diese Region am Saum des von Weinhängen umkleideten Flusses offensichtlich uralter Kulturboden ist.
Weit geht der Blick droben von der ›Loechemer Kapelle‹ über die behaglich ans Ufer gelagerten Ortschaften hinweg, über Wasslieschs markanten Kirchturm von St. Aper (1910/11) bis zum Grenzübergang Wasserbillig an der gegenüberliegenden Mündung der Sauer. Landeinwärts liegt Tawern am Rosenberg (356 m) mit dem romanischen Chorturm von St.Peter und Paul, während Temmels an der ›Moselweinstraße‹ mit der Pfarrkirche St. Peter (1861/62) ein schönes Gotteshaus der Neugotik herzeigt. Weiter moselaufwärts wächst um Wellen, das ›Waleheim‹ von 646, der Wein auf kalkigen Böden, die schon von den Römern genutzt worden sind. Rebstöcke umringen auch die ehrwürdige Rochuskapelle zwischen Nittel und Köllig, deren zweischiffiges Langhaus (1701) einem vierseitigen Chorraum (14. Jh.) der Gotik angebaut worden ist. Die Altäre (18. Jh.) im Inneren sind gute Arbeiten mit Schnitzwerk. Ein anderes einsam gelegenes Gotteshaus ist auch die sogenannte ›Rehlinger Kirche‹ beim Dörfchen Fisch im Mannebachtal. Ihr romanischer Westturm überhöht eindrucksvoll das Schiff (1793) und den gewölbten Chor (1667). In dieser Gegend wurden an einem steinzeitlichen ›Werkplatz‹ Funde geborgen, die eine Besiedlung des idyllischen Tales schon zur Vorgeschichte als sehr wahrscheinlich annehmen lassen.
Wincheringen bietet einen schönen Anblick mit seinem runden ›Warsberger Turm‹ (15. Jh.), dem Überrest einer Wasserburg, zu welcher auch das daneben stehende Herrenhaus mit seinem verwitterten Portal (1565) der Renaissance am Treppenturm gehörte. Der erwähnte Rundturm birgt heute das Geläute für die ebenfalls benachbarte neugotische Pfarrkirche (1883) über dem Ort.
In Palzem, das 924 erstmals urkundlich erwähnt wurde, haben die Funde mächtiger Eichenpfähle mit eisernen Manschetten die Existenz einer Moselbrücke bereits für die Römerzeit bewiesen. In den Ortsteilen Wehr, Dilmar und Helfant kamen hingegen viele steinzeitliche Funde ans Tageslicht. Palzems Pfarrkirche St. Agatha (1832/33) wurde im klassizistischen Stil errichtet, ebenso der ›Helfanter Dom‹ (1848/49) mit seiner eindrucksvollen Doppelturmfassade. Noch auffälliger wirkt beim Ortsteil Kreuzweiler das große Schloss Thorn als Ensemble von Architekturen des 15., 16. und 17. Jahrhunderts.
Palzem eignet sich bestens als Ausgangsort für Fahrten an die Luxemburger Weinstraße auf dem jenseitigen Moselufer oder flussaufwärts ins saarländische Nennig mit dem berühmten römerzeitlichen ›Gladiatoren-Mosaik‹. In östlicher Richtung erreicht man dagegen über Kirf das schön gelegene Freudenburg. Zu einer grandiosen Baugruppe vereinen sich die mächtigen Ruinen der 1337 unter König Johann von Böhmen (zugleich Graf von Luxemburg) gegründeten Freudenburg und der gleichfalls in enormen Resten noch vorhandenen Stadtwehr (14. Jh.) mit der in gotischen Formen über einem Vorgängerbau aufgeführten Dreifaltigkeitskirche (19.Jh.).
Unterhalb dieser Monumente führen durch das naturschöne Leukbachtal Wanderwege nach Saarburg, während droben über eine Seitenstraße Kastel-Staadt erreicht werden kann. Auch dieser kleine Ort an steilen Felsklötzen wurde auf uraltem Siedlungsboden errichtet, der bedeutende Römerfunde preisgegeben hat. Höchstwahrscheinlich nutzte bereits Titus Labienus, Cäsars tatkräftiger Unterfeldherr, das für eine Festungsanlage günstige Gelände als Stützpunkt. Unweit der zur Saar steil abfallende Hänge steht das ehrwürdige Johanniskirchlein (12./13.Jh.; im 17.Jh. geringfügig verändert) vermutlich ebenfalls auf antiken Fundamenten. Und wo nahebei um 1600 der Eremit Romery in Felskammern einer uralten Kultstätte haste und daneben auf hoher Klippe ein Kirchlein erbaute, entstand nach 1835 als zweigeschossige Grabkappelle für die Gebeine des 1346 in der Schlacht von Crecy umgekommenen blinden Böhmerkönigs Johann (heute in der Luxemburger Kathedrale) das neuromanische Monument der sogenannten ›Klause‹. Karl Friedrich von Schinkel war es, der unter Beibehaltung der teils noch aus dem Mittelalter stammenden älteren Baureste diese Gedenkstätte zu einem unvergleichlichen Musterstück der aus romantischer Gesinnung die historischen Bauformen des alten Reiches aufgreifenden Architektur gestaltet hat.
Prachtvoll thront die ›Klause‹ über dem Fluss, am gegenüberliegenden Ufer liegt mit Serrig ein weiteres Dorf voller römerzeitlicher Relikte. Antike Grabmäler und das ›Widertshäuschen‹ als Reste einer Siedlung der Frühgeschichte wurden hier gefunden. Serrigs neugotische Pfarrkirche (1896) ist Nachfolgerin eines älteren, dem hl. Martin geweihten Gotteshauses, dessen romanische Chorturm noch auf dem Friedhof erhalten ist. Neugotisch auch Schloss Saarfels (1912-14), eine Sektkellerei, das in vergleichbarer Weise wie die Gebäude der Staatlichen Weinbaudomäne (1904-12) historische Baustile zu einer romantisierenden Architekturkulisse vereint.
Flussaufwärts am linken Saarufer liegt Taben-Rodt, das aus einem wahrscheinlich schon im 7. Jahrhundert bestehenden und wohl 962 zu. St. Maximin in Trier gehörigen klösterlichen Anwesen hervorgegangen ist. Kirche und Propsteigebäude (Anfang 18. Jh.) beziehen noch romanische Relikte (11. Jh.) mit ein. Einen besonderen Blickpunkt bildet hier ausserdem die spätgotische Michaelskapelle (15. Jh.) auf ihrem steilen Felsvorsprung hoch über der Saar. Sie krönt buchstäblich einen urwüchsigen Landschaftsraum, der mit dem Naturschutzgebiet ›Tabener Urwald‹ auch für Wanderfreunde großartige Gelegenheiten zu bieten vermag.
Flussabwärts von Serrig erreicht man nach wenigen Kilometern Saarburg als historisches Zentrum dieser Region, heute noch Verwaltungssitz und ein schöner Ferienort. Das Städtchen mit der hoch auf einem Berggipfel das Tal überragenden Burgruine (964 erstmals erwähnt) liegt an der Mündung des Leukbaches in die Saar. Deren in den letzten Jahren vorgenommene Kanalisierung hat der idyllischen Uferfront zwar viel von ihrem ›Bilderbuch‹ - Charme gestohlen, doch blieb davon das Ensemble historischer Wohnbauten (insbesondere um den Leukbachfall) im Weichbild Saarburgs verschont. Ausser den sehenswerten und wahrhaft romantisch anmutenden Gemäuern der Burg (romanische Reste, Palas 14 Jh.) bewahrt auch der Kunoturm (14. und 17. Jh.) noch Erinnerungen an entschwundene Wehrhaftigkeit. Die Laurentiuskirche wurde 1856 neugotisch erbaut und beschirmt neben älteren Grabmälern (18. Jh.) auch eine Anzahlt guter Skulpturen (16. und 18. Jh.) und Ölgemälde. Im Stadtteil Beurig rechts des Flusses zeigt sich die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (15./16. Jh.) mit interessanten Formen der Spätgotik: Prächtige Sterngewölbe werden von figürlich verzierten Konsolen abgestützt, und die Schlusssteine tragen Stifterwappen. Der fünfstöckige Gnadenaltar (1622), das Gnadenbild (vermutlich Anfang 15. Jh.), der Kreuzaltar (1631) und die Kanzel (1660) sind allesamt qualitätsvolle Arbeiten.
Ayl links der Saar mit seiner schlichten Pfarrkirche (1846-48) ist nachgewiesenermassen schon zur Römerzeit ein Weindorf gewesen, während für das gegenüberliegende Ockfen (neugotische Kirche, 1904-06) zumindest eine tausendjährige Winzertradition beglaubigt ist. Das benachbarte Irsch blick auf eine ähnlich lange Weinbaugeschichte zurück: Schon vor der Jahrtausendwende bezog Erzbischof Heinrich von hier seinen Rebensaft. Noch weiter reiche Funde zurück, die eine Ansiedlung im 2.-4. Jahrhundert n. Chr. auf den Ausläufern des Schwarzwälder Quarzitrückens hinterlassen hat.
Am oberen Ortsausgang schlängelt sich die Straße nach Zerf steil durch die Rebhänge hinauf, führt droben ein paar Kilometer über relativ ebene Feldfluren und taucht dann in die tiefen Forsten des Schwarzwälder Hochwaldes ein, wie man hierzulande seit alters die von der Erbeskopfregion zur Saar streichende Höhenzüge nennt. Nur vereinzelte Gehöfte stehen an dieser Strecke, die auch im weiteren Verlauf, zwischen Zerf und Hermeskeil, stets die Ortschaften meidet und in etwa der Grenze zwischen den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland folgt. Abstecher lohnen sich nach Schillingen und Kell am See, Mittelpunkte einer freundlichen und mit modernen Einrichtungen ausgestatteten Ferienregion, sowie zur malerischen Ruine der Grimburg (12. und 14. Jh.), einer neuerdings ausgegrabenen und teilweise restaurierten Grenzfeste des Erzbistum Trier.
Gutweiler
Verbandsgemeinde Ruwer, Kreis Trier-Saarburgca. 650 Einwohner, 251 ha, davon 112 ha Wald, PLZ 54317
Gastgeber in Gutweiler
Gutweiler liegt im oberen Ruwertal, südöstlich von Trier in einer Höhe von 300 m über NN, im moselfränkischen Sprachraum.
Es wurden Funde gemacht, die darauf schließen lassen, dass eine römische Siedlung im Bereich Gutweiler bestanden hat. Gutweiler ist seit 980 namentlich belegt. Die damalige Schreibweise war Wilre. Sie änderte sich in den folgenden Jahrhunderten mehrmals z.B. 1098 Gudewilre, 1460 Godwylre und 1575 Guttwyler. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1098.
Die Kirche der Gemeinde ist den Heiligen Kosmas und Damian, den Schutzpatronen der Ärzte und Apotheker, geweiht. 1762 wurden Reliquien der beiden Heiligen von Rom nach Gutweiler übertragen. In der Franzosenzeit wurden diese geraubt und gingen verloren. Gutweiler war ein beliebter Wallfahrtsort weil man sich Schutz gegen Pest und Cholera erbat. Von ehemals sechs großen Wallfahrtsprozessionen ist nur noch eine übrig geblieben. Die Kirche wurde 1895 im neugotischen Stil neu errichtet. Im Jahre 1950 erhielt sie den markanten vorgesetzten Turm.
Bei Gutweiler befindet sich das Gewerbegebiet Gusterath-Tal. In diesem expandierte die Firma Romika in den 50er und 60er Jahren, so dass ein Teil des Betriebes auf Gutweiler Land lag. Dies bescherte dem Ort durch die Gewerbesteuer einen gewissen Aufschwung. Aus fast jeder Gutweiler Familie gab es ein Mitglied, dass in der Schuhfabrik tätig war.
Ergänzender Text
www.gutweiler.de
Touristinformation Ruwer
Bahnhofstr. 37a
54317 Kasel
Tel.: 0 651 - 1701818
Fax: 0651-1709403
E-Mail: info@ruwer.de
www.ruwer.eu
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Im Herrenbungert 2
54317 Gutweiler
Waldrach
ca. 2.000 Einwohner, 1.245 ha, davon 572 ha Wald, PLZ 54320
Gastgeber in Waldrach
Waldrach ist ein Weinort mit ca. 70 ha Weinbergen und liegt im unteren Ruwertal östlich von Trier. Es ist ein anerkannter Erholungsort in einer Höhe von 160 m über NN.
Der Ortsname ist in seiner Schreibweise im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geändert worden. „Valeriacum“ wird der Ort in Urkunden Karls des Großen (802) sowie Ottos des Großen (949) genannt. Wohl abgeleitet von dem Namen „Valerius“, einer der drei ersten Bischöfe in Trier. Seit der Eckbert-Urkunde von 981 - in der die Pfarrkirche erstmals erwähnt ist - heißt der Ort dann Waltrach (1200 Waltracha, 1212 Waltrache, 1255 Waltrachen, 1323 Waltraco, 1411 Valtrich, 1646 Waltrich) und ab 1841 erstmals Waldrach.
Der Ort kann auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Reste von römischer Vergangenheit wurden im Bereich der Pfarrkirche, der Schleifmühle, in Zalzick und in St. Liepert gefunden. Etwas oberhalb der Schleifmühle war der Einlauf bzw. Anfang der aus dem Wasser der Ruwer gespeisten römischen Wasserleitung, die durch einen geschlossenen Kanalbau führte und die Römerstadt Trier mit Wasser versorgte.
Der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Die Pfarrkirche in ihrer jetzigen Form wurde 1904/05 erbaut. Bei der Einnahme des Orts durch US-amerikanische Streitkräfte im Februar 1945 setzten diese den Dachstuhl der Kirche durch gezielten Beschuss in Brand, da man einen Beobachtungsposten des Volkssturms im Kirchturm vermutete. Diese Annahme erwies sich jedoch als falsch, da der Volkssturm zu diesem Zeitpunkt bereits nach Fell abgerückt war. Der Dachstuhl brannte durch den Beschuss völlig aus. Nach Kriegsende wurde die Kirche aufwändig wieder hergestellt und Anfang der 1980er Jahre modernisiert. Weitere Renovierungsarbeiten fanden vor dem 100. Kirchenjubiläum im Jahre 2005 statt.
Ergänzender Text
www.waldrach.de
Bahnhofstr. 37a
54317 Kasel
Tel.: 0 651 - 1701818
Fax: 0651-1709403
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Farschweiler
ca. 740 Einwohner, 745 ha, davon 431 ha Wald, PLZ 54317
Gastegeber in Farschweiler
Die Ortsgemeinde Farschweiler (moselfränkisch: Foaschweila) liegt nahe der Bundesstraße 52 zwischen Hermeskeil und Trier im Osburger Hochwald. Sie liegt am Fuße der Erhebung »Hohe Wurzel«, einem Teil der Mittelgebirgsregion Hunsrück in Rheinland-Pfalz und am Rande des Naturparks Saar-Hunsrück im moselfränkischen Sprachraum.
Die Entstehung von Farschweiler begann im ersten vorchristlichen Jahrtausend. Es wurden Grabhügelfelder und Brandgräber aus dieser Zeit gefunden. Um 1190 wurde Farschweiler als "Varniswilre" im Stadtrecht von Trier urkundlich erwähnt. Das Dorf mußte im Mittelalter Holz für die Trierer Moselbrücke liefern.
Die erste Kirche in Farschweiler wurde 1276 gebaut. Die heutige romanische Kirche " Mariä Heimsuchung" entstand 1788. Es ist eine Wallfahrtskirche.
Sehenswert ist die Marien Kapelle mit 14 zu ihr führenden Kreuzwegstationen und die Klostermühle.
Ca. 10 km vom Ort gibt es einen Weiher der ursprünglich als Löschweiher angelegt wurde. Es ist heute ein Naturparadies, dass man über gute Wanderwege erreichen kann.
Es gibt einen Menhir in Farschweiler. Er ist mit Moos bedeckt und zum Teil verwittert. Zwischen dem Moos sind Quarziteinschlüsse erkennbar. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Gemeinde Herl.
Touristinformation Ruwer
Bahnhofstraße 37a
54317 Kasel
Telefon: 0651 / 1701818
Telefax: 0651 / 1709403
E-mail: touristinfo@ruwer.de
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Thomm
ca. 1.100 Einwohner, 449 ha, davon 147 ha Wald, PLZ 54317
Thomm liegt im vorderen Osburger Hochwald an der Bundesstraße 52 zwischen Trier und Hermeskeil.
Thomm ist bekannt für einen guten Viez (Apfelwein) und seine Bergbautradition. Zwischen Thomm und Fell liegt das Besucherbergwerk Fell.
Die Gegend um Thomm und Osburg war vermutlich schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt, was Funde von Gegenständen und Baurückständen, auch keltischen Ursprungs, wie z.B. das Fürstengrab (Hügelgrab) bei Thomm, belegen.
1220 wurde Thomm erstmals im Liber annalium iurium des Erzbischofs von Trier erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung war aber erst 1329 in einem Lehensrevers derer von Oeren.
Hinkelstein heißt noch heute der Menhir, vermutlich aus früh-keltischer Zeit, der auf freier Flur an einem Feldwege 1 km westlich von Thomm, etwas rechts abseits der Bundesstraße 52 von Hermeskeil nach Trier steht. Er besteht aus fast weißem Quarz und hat die Gestalt einer schlanken Pyramide. Von ihm haben das neue und das in seiner Nähe gelegene alte Hinkelhaus, das durch einen Brand in den 60er Jahren zerstört wurde, ihren Namen.
Am Thommer Bach zwischen Herl und Thomm stand die Thommer Mühle mit drei Mühlteichen. Sie wurde in den 1920er Jahren in einem schweren Gewittersturm zerstört.
Der Dorfbrunnen von Thomm zeigt die Kirche, das Wappen und die Geschichte von Thomm.
Der Schiefer-Wackenweg ist eine sogenannte Traumschleife des Saar-Hunsrück-Steiges. Dieser Rundwanderweg startet in Thomm, führt an den Herler Wacken, am Feller Hof, am Besucherbergwerk Fell und an der ehemaligen Thommer Schiefergrube vorbei, zurück nach Thomm.
Ergänzender Text:
An Dhron und Dhrönchen
Waldland im westlichen Hunsrück
www.thomm-online.de
Touristinformation Ruwer
Bahnhofstr. 37a
54317 Kasel
Tel.: 0 651 - 1701818
Fax: 0651-1709403
E-Mail: info@ruwer.de
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Gastgeber in Thomm
Sommerau
ca. 80 Einwohner, 104 ha, davon 45 ha Wald, PLZ 54317
Sommerau ist die kleinste Gemeinde der Verbandsgemeinde Ruwer. Der Ort liegt südlich von Waldrach in einer Höhe von 322 m über NN.
Im Ort befindet sich die Burg Sommerau. Durch Sommerau fließt die Ruwer, ein Nebenfluss der Mosel.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sommerau 1271. In der Urkunde erscheint der Ort als "Sernauwe". Der Trierer Bürger Johann Walram tauscht den Ort gegen andere Besitztümer, die an die Benediktinerabtei St. Mattias in Trier gehen.
Am 12. Juni 1303 erhält Johann Walram eine Pergamenturkunde vom Erzbischof Diether von Nassau (~1250-1307), dem er sein Haus bzw. seine Burg Sommerau mit allen umliegenden Gütern für 300 Pfund verkaufen will. Zusätzlich erhält Walram Haus und Burg als kurtrierisches Lehen für sich und seine Erben zurück. Als Zeugen und Bürgen besiegeln die Trierer Johann von Rimberg, Hermann von Helfenstein und Peter von Eich sowie der St. Pauliner Scholastiker Theoderich und Johanns Bruder Friedrich den Vertrag.
In Sommerau gibt es einen Wasserfall, dessen Gesamthöhe zwei Meter beträgt. Er ist entstanden durch einen Mäander-Durchstich.
Ergänzender Text
Touristinformation Ruwer
Bahnhofstr. 37a
54317 Kasel
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Schöndorf
ca. 820 Einwohner, 1.003 ha, davon 569 ha Wald, PLZ 54316
Gastgeber in Schöndorf
Die Gemeinde Schöndorf liegt am nordwestlichen Rand des Osburger Hochwaldes, auf halber Höhe über dem Ruwertal in einer Höhe von 435 m über NN. Zu Schöndorf gehören der Ortsteil und ehemalige Gutshof Lonzenburg sowie der Ortsteil Pluwigerhammer und die Raulsmühle an der Ruwer.
Schöndorf wird im Jahre 634 im Grimo-Testament als "fidinis" erwähnt.
»Schöndorf mit der Kirche« wird am Anfang des 11. Jahrhunderts in der Egbert Urkunde erwähnt. In dieser auf 981 rückdatierten Urkunde schenkt der Trierer Erzbischof Egbert dem Trierer Stift St. Paulin "videum mit Kirche. Weiterhin wird Schöndorf um 1330 als »Pulchra Villa« in der »Taxa generalis« des Erzstiftes Trier genannt. Die 1839 im klassizistischen Stil erbaute Kirche überragt mit ihrem wuchtigen, quadratischen Turm (1907 erbaut) das Dorf und ist ein markantes Bauwerk.
Die traditionelle Schöndorfer Kirmes findet jedes Jahr immer Anfang Mai statt.
Lonzenburg mit dem Ortsteil Neuhof leigt in einer Höhe von 330 m über NN und hat etwa 100 Einwohner. Der ehemalige gutshof war im Besitz der Freiherrn Schenk von Schmidtburg. Der aus Lonzenburg stammende Ysembard von Godewilre verkaufte 1298 seine Besitzungen in Luntzenbrech an das Domonikanerkloster St. Katharina in Trier. Das Kloster verpachtete den Hof an tüchtige Bauersleute.
Die Schreibweise von Lonzenburg ämderte sich in den Jahren: 1305 Luntzenburg, 1323 Lonzinberg, 1546 Lüntzenburg und 1668 Lontzenburg.
Das Gut gehörte von 1584-1630 zur Pfarrei Osburg, ab 1630 zur Pfarrei Morscheid, ab 1668 zur Pfarrei Gusterath und ab 1804 zur Pfarrgemeinde Pluwig. Der Lonzenburger Hof gehörte territorial zur Gemeinde Schöndorf in der Pflege Waldrach im Amt Pfalzel des Kurfürstentums Trier.
Eine Banneux-Wallfahrtskapelle von 1957 befindet sich in Lonzenburg.
Der Ortsteil Pluwiger Hammer gehört teilweise zu Pluwig und teilweise zu Schöndorf. Die Denkmlazone Pluwiger Hammer ist eine ehemalige Eisenschmelze und Hammerwerk mit Mahl- und Sägemühle.
An der ehemaligen Hochwaldbahnstation Pluwigerhammer verläuft heute der Ruwer-Hochwald-Radweg.
Ergänzender Text
www.schoendorf.eu
Verbandsgemeinde Ruwer
Untere Kirchstraße 1
54320 Waldrach
Tel.: 0 65 00 - 91 80 00
Fax: 0 65 00 - 91 80 00
E-Mail: info@ruwer.de
www.ruwer.eu
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Riveris
ca. 420 Einwohner, 211 ha, davon 137 ha Wald, PLZ 54317
Gastgeber in Riveris
Riveris ist ein Ort östlich von Trier im Tal des gleichnamigen Flusses Riveris im Weinanbaugebiet Mosel. Auf moselfränkisch heißt der Ort Riwwares.
Der Ort hat vermutlich römischen Ursprung. Er wird in einer Pfandurkunde an Erzbischof Theoderich von Trier (1212 bis 1242) als Ruverisse erwähnt.
Die Kapelle von Riveris, dem heiligen Cornelius geweiht wurde 1853 nach Plänen des Kommunal-Baumeisters Johann Baptist Bingler erbaut. Der Vorgängerbau stammt von 1818. Die Gemeinde Riveris gehörte neben den Orten Farschweiler, Osburg, Thomm, Kasel, Waldrach, Morscheid und Schöndorf im Jahre 1800 zum katholischen Pfarramt Pfalzel. 1803 wurde Riveris der Gemeinde Morscheid als Filialkapelle zugeteilt. Der barocke Holzaltar mit Drehtabernakel aus dem 18. Jh. stammt aus der Pfarrei Osburg.
Riveris lebte in der Vergangenheit von Landwirtschaft, speziell Weinbau und Obstbau, hauptsächlich Äpfel. Daher wurde es auch scherzhaft die »Aäpelköst« (Apfelkiste) genannt. Noch heute ist der Viez (Apfelwein) eine Spezialität. Daneben gab es in Riveris auch eine wasserbetriebene Getreidemühle und eine Ölmühle.
Heute ist Riveris ein Dorf, das vor allem von Wanderern und Ruhe suchenden Gästen gerne besucht wird. Die Riveristalsperre kann man in ihrem ganzen Umfang bewandern oder mit dem Fahrrad erkunden. Sie wurde 1958 nach vierjähriger Bauzeit im Jahr 1958 un Betrieb genommen. Ihr Inhalt beträgt 5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser.
Das Riveristal ist reich an Naturdenkmalen in Form von Quarzitfelsen, wie der »Langenstein« (Gemarkung Morscheid) und der »Weißenstein«.
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Pluwig
Verbandsgemeinde Ruwer, Kreis Trier-Saarburg
ca. 1.495 Einwohner, 487 ha, davon 71 ha Wald, PLZ 54316
Pluwig liegt an der Ruwer, an den Ausläufern des Osburger Hochwaldes in einer Höhe von 310 m über NN. Von dem südlich des Ortes verlaufenden Höhenweg hat man einen herrlichen Blick ins Ruwertal, auf die Höhen des Osburger Hochwaldes und in Richtung Trier bis hin zu den Bergen der Eifel.
Ortsteile sind Wilzenburg, Willmerich, Geizenburg und Pluwigerhammer.
Pluwig wurde erstmals im Jahre 981 als "Bubiacum" urkundlich erwähnt. Der Bethstein bei Pluwig könnte eine vorkeltische Bedeutung haben. Die nächste Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1211. Bereits 1250 gab es in Pluwig eine Kapelle, sie unterstand dem Patronats- und Zehntrecht des Trierer Domprobstes. Ende des 18. Jh. endete die reichsunmittelbare Herrschaft des Trierer Domprobstes. 1794 wurde das Kurfürstentum Trier durch die Franzosen besetzt. Sie zerstörten auch die damals vorhandene Pluwiger Kirche. Als einschiffiges Gotteshaus wurde 1805 die jetzige Kirche die dem hl. Johann geweiht ist errichtet.
Nach dem zweiten Weltkrieg ernährten sich viele Pluwiger von der Landwirtschaft. Ab den fünfziger Jahren bestritten mehr und mehr Menschen ihr Einkommen von der Arbeit bei Romika. Heute ist Pluwig eine moderne Wohngemeinde deren Bewohner meist in Trier arbeiten.
Zwischen Pluwig und Gusterath steht seit 1848 ein Wegkreuz, genannt das Paals-Kreuz. Das Ehepaar Paals wanderte 1865 mit vier Kindern nach Amerika aus. Auf Grund des schlechten Zustandes des Kreuzes wurde 2009 ein neues Kreuz im Stil des vorhandenen errichtet.
Der Ortsteil Geizenburg liegt in einer Höhe von 420 m über NN und hat 112 Einwohner. Nach archäologischen Gutachten gab es dort im Mittelalter tatsächlich eine Burg. Davon ist nichts mehr sichtbar vorhanden.
Im Ortsteil Willmerich wurden römische Siedlungsreste gefunden.
Der Pluwigerhammer liegt unmittelbar an der Bahnstation Pluwig. Es war ein Industriekomplex der aus einer Eisenschmelze mit Hammer-, Schmiede- und Walzwerk bestand. Im letzten Drittel des 19. Jh. wurde das Eisenhammerwerk stillgelegt.
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Osburg
ca. 2.330 Einwohner, 3.292 ha, davon 2.617 ha Wald, PLZ 54317
Gastgeber in Osburg
Osburg liegt im Erholungsgebiet Osburger Hochwald und im Naturpark Saar-Hunsrück in der Nähe vom Riveristal, südöstlich von Trier im moselfränkischen Sprachraum.
Der Name Osburg kommt von Ostburg, einer Burg welche im Osten der Gemeinde stand. Heute dient der Rundturm der Burg der Kirche als Glockenturm. Sie ist dem hl. Klemens geweiht und wurde 1958 gebaut. Die Glocken des Vorgängerbaues mußten 1917 für Kriegszwecke abgegeben werden. 1950 erhielt die Kirche neue Glocken die von der Firma Mabillon gefertigt wurden. An den Seitenwänden der Kirche befinden sich 14 auf Leinen gemalte Kreuzwegstationen im Nazarener Stil von Octavie von Lasalle-Louisenthal, datiert 1873.
Die Gegend um Osburg und Thomm war vermutlich schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt. Funde von römischen und keltischen Gegenständen und Baudenkmalen belegen dies. Zwischen 1190 und 1200 wurde der Ort Oysperg genannt. Er gehörte nach einer Schenkung dem Trierer Erzbischof. Im 13. Jh. änderte sich die Schreibweise in Ozburc, Ozburch und Holzburch. 1563 bestand die Gemeinde Osburg aus 23 Feuerstellen. Im Jahre 1684 waren es nur noch 17. 1800 gehörte der Ort zur Bürgermeisterei Farschweiler und später zum Amt Waldrach. Im 19. Jh. wurde neben Land- und Forstwirtschaft noch Schieferabbau betrieben. 1918 hatte der Ort 515 Einwohner.
Erstmalig in der Geschichte Osburgs stellte der Ort als »Nichtweinort« mit Julia Bonert die Ruwerweinkönigin 2004/2006 auf.
In und um Osburg gibt es viele interessante Wanderwege.
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Ollmuth
Verbandsgemeinde Ruwer, Kreis Trier-Saarburg
ca. 160 Einwohner, 393 ha, davon 62 ha Wald, PLZ 54316
Ollmuth liegt im oberen Ruwertal in einer Höhe von 338 m über NN und ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort.
Bereits zur Römerzeit war die Gemarkung besiedelt, sie hieß ulmetum (latein. Ulmenwald). In späteren Urkunden wurde der Ort als Olmety oder Olmeit genannt. 1330 wurde die St. Thomas Kapelle die damals auf der Höhe zwischen Ollmuth und Franzenheim stand erstmals urkundlich erwähnt.
Heute steht die Kapelle, die dem heiligen Thomas geweiht ist zwischen den Bauernhäusern. Auf einem Stein steht »1834 « geschrieben; dies verrät das Baujahr, der Kapelle. Der hl. Thomas ist der Schutzpatron der Gemeinde.
In der Kapelle findet man einen prächtig geschnitzten Rokokoaltar aus dem Jahre 1750 der zu den schönsten des Kreises zählt. Desweiteren ist eine Figur des hl. Sebastian zu sehen und die Himmelskönigin, das Kind auf dem Arm haltend, mit Weltkugel und Krone.
Südöstlich von Ollmuth gibt es das Ollmuther »Freizeitzentrum«. Es besteht aus einer Schützhütte mit Sitzgruppen. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf den romantischen Teil des oberen Ruwertales.
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Mertesdorf
ca. 1.650 Einwohner, 647 ha, davon 225 ha Wald, PLZ 54318
Gastgeber in Mertesdorf
Mertesdorf (moselfränkisch: Meertesdaerf) ist ein Weinort im Ruwertal bei Trier und ein anerkannter Erholungsort in einer Höhe von 300 m über NN.
Der alte Ortskern hat sich in einem Nebental der Ruwer entwickelt. Im Tal fließt die Ruwer durch einen Wiesengrund in dem sich Mühlen aneinander reihen.
Die Ortsgemeinde Mertesdorf besteht aus den Ortsteilen Mertesdorf, Grünhaus mit ehemaliger Bahnstation, Karlsmühle-Lorenzhof und Reisenmühle.
Schon zur Römerzeit war Mertesdorf besiedelt. Die römische Fernstraße die von Trier nach Mainz verlief, führte durch das Ruwertal auf die Hunsrückhöhen. Reste einer römischen Gesteinsmühle wurden bei Ausgrabungen an der Karlsmühle gefunden. Sie soll die älteste bekannte Mühle nördlich der Alpen sein. Der römische Dichter Ausonius erwähnte die Marmormühle in seinem berühmten Werk Mosella.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Mertesdorf 893. Im Jahr 966 wurde in einer Urkunde eine Dorfkapelle erwähnt. Mertesdorf gehörte über 1000 Jahre zur Abtei St. Maximin in Trier. 1801 wurde es durch die Truppen Napoleons aufgelöst. In den Jahren 1855/56 wurde eine Kirche erbaut, die aber 1976 durch einen Neubau ersetzt wurde. Der damalige Architekt war Peter van Stipelen. Die Kirche ist dem hl. Martin geweiht.
Der Ortsteil Grünhaus besteht aus dem Weingut Schloss Grünhaus mit Parkanlage. Es war bis zur Säkularisation unter Napoleon im Besitz der Benediktinerabtei St. Maximin. 1810 wurde Grünhaus von einem weltlichen Besitzer ersteigert. 1882 erwarb der Urgroßvater des jetzigen Besitzers das Gut. Im 19. Jh. wurde das schlossartige Wohnhaus stark verändert. Es sind aber noch Teile eines Baues von 1638 in gotischem Stil erhalten. Der wichtigste Betriebszweig ist der Weinbau, der zum Teil auf den steilsten Südlagen betrieben wird.
Die Grünhäuser Mühle ehemals dem Gut Grünhaus zugehörig wird bereits seit dem 19. Jh. als Gasthaus genutzt. Es ist ein stattliches Gebäude mit schiefereingedecktem Halbwalmdach.
In Mertesdorf, der wohl ältesten Weinbaugemeinde im Ruwertal werden 65 ha Weinbaufläche bewirtschaftet. In den letzten Jahren haben die Erfolge einiger Weingüter Mertesdorf weltweit bekannt gemacht. In der Weinliteratur hat man dem Mertesdorfer Rieslingwein eine Spitzenstellung zuerkannt.
In Mertesdorf gibt es einen Mittelalterverein. Er nennt sich"Forum Gaudi" und veranstaltet jährlich den Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Mertesdorf.
An Freizeitmöglichkeiten gibt es ein beheiztes Freibad, mehrere Rundwanderwege und den Ruwer-Hochwald Radweg.
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Morscheid
ca. 920 Einwohner, 548 ha, davon 221 ha Wald, PLZ 54317
Gastgeber in Morscheid
Der Ort Morscheid ist eine Wohngemeinde und liegt auf einem Höhenrücken zwischen den Bachtälern von Ruwer und Riveris in einer Höhe von 245 m über NN, südlich von Waldrach.
Die nach drei Seiten abfallende Schieferhochfläche hebt Morscheid in seiner Lage hervor. Mehrere Gruben weisen auf den ehemaligen Abbau von Schiefer und Erz hin.
Die Steillage im nordöstlichen Bereich der Gemarkung ist mit Reben bepflanzt. Dort liegt auch das Weingut Schloss Marienlay, dass seit 1999 dem Traditionsunternehmen " Reichsgraf von Kesselstatt" gehört. Das Schloss wurde in den Jahren 1922-27 mit Schiefer aus dem heimischen Bergbau errichtet. Es kann besucht werden.
Der Ort wurde als Murcid im Zusammenhang mit einem Gut des Erzbischofs Poppo von Babenberg 1046 genannt. Es wird angenommen das der Ort in der karolingischen Rodungsperiode entstanden ist. 1348 wurde der Ort von der Pest heimgesucht. Die gesunde Bevölkerung verließ den bisherigen Ort und gründete 1000 m weiter östlich einen neuen Ort. Die Ruinen der verlassenen Siedlung sind heute noch sichtbar.
1569 wurde der hl. Martin zum ersten Mal als Kirchenpatron erwähnt. Mit der Besetzung Triers 1794 durch französische Truppen wurde Morscheid dem "Département de la Sarre" zugeteilt. 1874 wurde eine neue Kirche gebaut. Die Glocken stammten aus dem 17. Jh. Sie mußten 1942 zum Einschmelzen abgegeben werden. 1951 erhielt Morscheid eine neue Glocke.
Das Donatuskreuz in der Nähe des Ortes wurde 1883 aus Dankbarkeit wegen eines überlebten Gewitters errichtet. Der hl. Donatus ist der zweite Schutzpatron des Ortes.
Bei Wanderungen kann man die Riveris-Talsperre sehen. Sie wurde in den frühen 50er Jahren des 20. Jh. errichtet. Der Riveris- und der Thielenbach werden dort gestaut.
Seit 2005 gibt es in Morscheid ein Tretbecken.
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Lorscheid
ca. 600 Einwohner, 509 ha, davon 192 ha Wald, PLZ 54317
Gastgeber in Lorscheid
Lorscheid liegt auf ca. 420 m Höhe an einem Südhang am Rande des Osburger Hochwaldes unweit der Mosel.
Lorscheid hat sich aus dem früheren im Südosten gelegenen Ortsteil Wellscheid und Lorscheid entwickelt. Es gab früher noch eine weitere Siedlung, die aber durch die Pest ausgerottet wurde.
Der Ort wurde erstmals im Jahre 1211 im Güterverzeichnis der Abtei St. Maximin in Trier erwähnt und gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Pfarrei in Fell und zum Amt St. Maximin. 1569 wurde im Visitationsbericht des Erzstiftes Trier erstmals eine Kapelle erwähnt, die der hl. Gertrud geweiht war. Die hl. Gertrud ist auch die Schutzpatronin der heutigen spätromanischen Pfarrkirche aus dem Jahre 1804.
In Lorscheid befindet sich das private Kulturzentrum Theater Petipa, in dem Konzerte, Theater, Lesungen, Ballettaufführungen sowie Kunstausstellungen stattfinden. Daneben wird Unterricht in Tanz, Gesang und Ballett erteilt.
Für Wanderer führen Wanderwege durch weite Wälder und stille Täler. Zwischen Lorscheid und Fell befindet sich der Burgkopf. Es ist ein 370 m hoher Berg. Auf ihm wurden Reste einer römerzeitlichen Tempelanlage gefunden.
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