Verbandsgemeinde Bad Kreuznach
Das Gebiet der 1970 geschaffenen Verbandsgemeinde erstreckt sich als schmaler Randstreifen im Südosten des Landkreises und der Stadt Bad Kreuznach über eine Fläche von 48 qkm. Die neun Ortsgemeinden gehören zum Weinbaugebiet Rheinhessen:
Altenbamberg, Biebelsheim, Feilbingert, Frei-Laubersheim, Fürfeld, Hackenheim, Hallgarten, Hochstätten, Neu-Bamberg, Pfaffen-Schwabenheim, Pleitersheim, Tiefenthal, Volxheim.
Hochstätten
ca. 613 Einwohner, 549 ha, davon 223 ha Wald, PLZ 55585
Hochstätten liegt im Alsenztal an der Deutschen Alleenstraße. Im Süden befindet sich die Gemeinde Alsenz, im Norden Altenbamberg und östlich liegt Fürfeld.
Der Ort wurde im Jahr 1108 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1754/55 gehörte Hochstätten zu Pfalz-Zweibrücken, 1768 gelangte es an die Kurpfalz. Nach der Französischen Revolution wurde Hochstätten in das Département Donnersberg eingegliedert und 1816 wurde der Ort bayerisch.
Im Ort befindet sich ein Bahnhof der Alsenztalbahn.
Die protestantische Kirche ist ein spätbarocker Saalbau von 1772 mit gotischem Turm aus dem 13. Jh. Im Inneren befindet sich eine von Philipp Daniel Schmidt aus Meisenheim aufgestellte Orgel.
In Hochstätten gibt es ein Schau-Wasserrad. Es soll an die Jahrhunderte alte Tradition der Mühlräder im Alsenztal erinnern.
Ergänzender Text
www.hochstaetten-pfalz.de
Tourist-Information
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
Berliner Straße 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 17 80
Fax: 0 67 08 - 6 41 78 99
EMail:verkehrsverein@bad-muenster-am-stein.de
www.vg-badkreuznach.de
Hallgarten
ca. 800 Einwohner, 250 ha, davon 62 ha Wald, PLZ 67826
Gastgeber in Hallgarten
Hallgarten liegt am Lemberg südlich von Bad Münster am Stein-Ebernburg im Erholungsgebiet Rheingrafenstein.
Der Dreiweiherhof, eine ehemalige Bauern- und Tagelöhnersiedlung, zählt auch zur Gemeinde Hallgarten. Dort erinnert ein Kamin an eine Ziegelhütte.
Die Burg Montfort in der Nähe von Hallgarten wurde 1236 erstmals erwähnt. Sie ist heute eine Ruine in der auch Führungen angeboten werden.
Der Ort wurde 1391 als Hargarten erstmals genannt. 1768 kam Hallgarten zur Kurpfalz und 1798 wurde es dem französischen Département Donnersberg angegliedert. 1816-1945 war Hallgarten bayerisch.
Es gibt sowohl eine evangelische als auch eine katholische Kirche. Seit 1818 gehört Hallgarten als Filialgemeinde zur evangelischen Pfarrei Feilbingert.
In Hallgarten wird der uralte Brauch des Kläpperns gepflegt. Das bedeutet, dass Kinder ab Gründonnerstag die Aufgabe der Kirchenglocken übernehmen. Sie haben dazu einen eigens dafür konstruierten "Holzkläpper", der meist über mehrere Generationen eingesetzt und vererbt wird. Es ist ein recht lautes Ritual. Die Taktfolge wechselt jährlich.
Das heutige Rathaus beheimatete früher die Grundschule.
ergänzender Text
www.hallgarten-pfalz.de
Tourist-Information
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
Berliner Straße 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 17 80
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Feilbingert
ca. 1.587 Einwohner, 1.005 ha, davon 298 ha Wald, PLZ 67824
Gastgeber in Feilbingert
Feilbingert liegt am Rande des Nordpfälzer Berglandes am Fuße des Lemberges. Es ist von Weinbergen und Wäldern umgeben und ist die zweitgrößte Gemeinde der Verbandsgemeinde. Bis nach Bad Münster am Stein-Ebernburg sind es 5 km und 10 km bis zur Kreisstadt Bad Kreuznach.
Der Name bezeichnet zwei ehemals getrennte Orte »Feil« und »Bingert«.
Feil kommt als Siedlung zuerst im Jahre 1212 unter dem Namen »Vilde« vor. Der Name bedeutet die Lage auf »waldlosem, ebenem, angebautem Felde«. Durch Lautänderungen und missverstandene Deutung entstand »Fyle« (1440) und daraus schließlich ,»Feil« seit 1788.
Der Name Bingert erscheint im Jahre 1071 zum ersten Mal in Form von »Bingarden«. Die Nennung des Namens geschah im Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch. Diese Ortschaften und Höfe trugen zum Lebensunterhalt der Mönche des Klosters Lorsch bei, also auch »Binegarden«. Aus dieser Namensform entwickelte sich 1837 »Bingert«. Bingert bildete zusammen mit Feil, Ebernburg und Norheim die »Herrschaft Ebernburg«. Durch Erbschaft kam 1214 die Vogtei Ebernburg an die Grafen von Leiningen aus dem Hause Saarbrücken. 1338 trat Raugraf Rubrecht von Altenbaumburg als Besitzer der Ebernburg auf. Er verpfändete die Ebernburg, mit Ausnahme von Feil und Bingert, im Jahre 1347 an den Grafen Wolfram von Sponheim gegen 2500 Gulden. Im Jahre 1381 trat der Raugraf Heinrich das Eigentum der Burg und des Dorfes und etwas später auch Feil und Bingert, an den Grafen Simon III. zu Sponheim - Kreuznacher Linie - ab und 1394 verzichtete auch Schenk von Erbach auf alles Anspruchsrecht darauf. So kam die Ebernburg mit den Zugehörungen Feil, Bingert und Norheim an die Grafen von Sponheim. Der letzte Graf von Sponheim namens Johann verpfändete die Ebernburg mit den Zugehörungen 1430 an das Haus Winterbächer, weil er ihm 1200 Gulden schuldig war, gegen halbjährige Aufkündigung und Erstattung dieser Summe.
Zugehörigkeit zu Frankreich von 1798 bis 1813. 1797 besetzte Frankreich unter Napoleon Bonaparte das linke Rheinufer und behandelte die betreffenden Gebietsteile als einen Teil seines Staatsgebietes. Der Tag der Trennung vom Reich wurde für alle fraglichen Gemeinden - also auch für Feil und Bingert - auf den 1. Januar 1798 festgesetzt. Das neue Staatsgebiet wurde in vier Départements eingeteilt (die rheinischen Départements). Feilbingert wurde dabei dem Donnersberg-Département zugewiesen (Département Du Mont Tonnerr). Das französische Gesetz vom 9. März 1801 sprach nach dem Frieden von Lunéville mit dem Deutschen Reich die Vereinigung der rheinischen Départements mit Frankreich aus.
Die restaurierte Burgruine der Raubritter von Montfort erreicht man von Feilbingert aus, nach einem ca. einstündigen Spaziergang.
Die einzige Zufahrtsstrecke zum sehenswerten Quecksilberbergwerk Schmittenstollen führt durch Feilbingert.
Tourist-Information
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 17 80
Fax: 0 67 08 - 6 41 78 99
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Kapellenstraße
67824 Feilbingert
Lembergstraße 42
67824 Feilbingert
Bad Münster am Stein
Stadtteil von Bad Kreuznach, Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 3.800 Einwohner, 953 ha, davon 480 ha Wald, PLZ 55583
Gastgeber in Bad Münster a. St.
Bad Münster am Stein liegt knapp 6 km südlich von Bad Kreuznach und ca. 19 km östlich von Bad Sobernheim an der Mündung der Alsenz an die Nahe.
Als der Ort erstmals um 1200 urkundlich erwähnt wurde, hat das Wahrzeichen der Stadt, der Rheingrafenstein, schon eine ca. 150-jährige Geschichte hinter sich. Auf ihm wurde um das Jahr 1050 eine Burg erbaut, ihre Besitzer nannten sich »Herren von Stein«. Der Sage nach soll der Teufel die Burg in nur einer Nacht erbaut haben und forderte als Lohn die Seele dessen, der zuerst aus einem Fenster der Burg herausschaut. Die Burg fungierte überwiegend als Raubritternest und wurde 1688 von den Franzosen gesprengt.
Der Ort Münster am Stein, dessen Name wahrscheinlich aus dem lateinischen »Monasterium« (Kloster) abgeleitet wurde, bestand nur aus sehr wenigen Häusern. Man ernährte sich durch die Fischerei, etwas Landwirtschaft und zeitweise durch den Abbau von Kupfer um Huttental. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam die Salzgewinnung sowie die Kur hinzu, welche den Ort bis heute weit über die Grenzen bekannt gemacht hat. Durch den Bau der Rhein-Nahe-Eisenbahn 1859 und der Alsenzbahn 1871 begann der große Aufschwung des Heilbades. Seit 1905 ist Bad Münster am Stein »anerkanntes Heilbad«.
Die Geschichte von Ebernburg beginnt auch mit einer Burg und einer Sage, nämlich der »Ebernburg«, die dem Stadtteil unterhalb der Burg ihren Namen gab. Sie soll im 11. Jahrhundert von den Saliern erbaut worden sein, wofür es jedoch keine eindeutigen Beweise gibt. Ihren Namen bekam die Burg der Sage nach wirklich von einem Eber. Dieser spielte nämlich die Hauptrolle bei einer Belagerung. Man versuchte, die Burgbewohner auszuhungern, um so die Burg einzunehmen. Als die Vorräte tatsächlich zu Neige gingen, kam der Burgherr auf eine geniale Idee. Er ließ vierzehn Tage lang jeden Tag aufs neue den einzigen Eber auf den Burghof zerren, ihn auf den Rücken werfen, so als ob er geschlachtet würde, tat dies jedoch nicht. Der Eber schrie in Todesangst so laut er konnte und die Belagerer dachten, es werde jeden Tag ein Eber geschlachtet. Im Glauben, die Burgbewohner hätten Fleisch im Überfluß, zogen die Belagerer schließlich ab und die Burg war gerettet. Zu Ehren des Ebers hieß die Burg von da an Ebernburg. Bekannt wurde die Burg gegen Ende des 15.Jahrhunderts unter Franz von Sickingen als »Herberge der Gerechtigkeit«. Er gewährte zu der Lutherzeit einigen bedeutenden Reformatoren Zuflucht vor religiösen Verfolgern. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde am Fuße der Burg mit dem Bau der als Stadt geplanten Siedlung begonnen, heute »Altdorf«. Ebernburg war schon zu dieser Zeit ein recht bedeutendes Dorf. Zusätzlich zum Weinbau lebte man von der Landwirtschaft sowie dem Handwerk. Im 19. Jahrhundert kam dann noch der Tourismus dazu.
Nach dem Wiener Kongress 1816 bekam Bayern die linksrheinische Pfalz, zu der auch Ebernburg gehörte. So war Bad Münster am Stein preußisch und Ebernburg bayrisch. Die Nahe war damals ein Grenzfluss.
In Ebernburg gibt es zwei Kirchen. Der Westturm der evangelischen Johanneskirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die katholische Pfarrkirche ist Johannes dem Täufer geweiht und wurde 1913-1915 erbaut.
Im Zuge der Verwaltungsreform sind die beiden Gemeinden 1969 zusammengeführt worden, seit 1978 mit Stadtrechten. Bad Münster am Stein-Ebernburg ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, die sich aus insgesamt 10 Ortsgemeinden zusammensetzt. Mittelpunkt des Kurviertels bildet das Kurhaus mit anschließendem Kurpark. Erbaut wurde es 1875 von der Gemeinde und diente damals als Konzertsaal, Restaurationslokal, Billardzimmer und Lesekabinett. Im Jahre 1939 wurde es umgestaltet. Heute beherbergt es das »Restaurant am Kurpark« mit Veranstaltungssaal. Der Kurpark, 1938 erst in der heutigen Form angelegt, zieht jedes Jahr viele Gäste an. Die westliche, ältere Hälfte der ehemaligen Kurverwaltung entstand im 18. Jahrhundert und war schon immer eine wichtige Adresse. Die östliche Hälfte des malerischen Fachwerkensembles wurde 1910/11 nach Plänen des Freiburger Architekten Robert Mühlbach unter Mitwirkung von Alexander Ackermann erbaut. In der malerischen Fachwerkgruppe in barockisierendem Jugenstil mit geschwungenen Giebeln und Dächern war lange Zeit die Badeabteilung mit Wannenbädern, Inhalations-, Massage- und Fangobehandlungsräumen untergebracht. Das Solewasser wird auch heute noch als Trinkkur in der Brunnenhalle verabreicht. Dort können auch die drei Heilquellen besichtigt werden.
Das aus Bronze geschaffene Sickingen-Hutten-Denkmal, auf halber Höhe des Burgberges, erinnert an den bekanntesten Sohn der Stadt. Es wurde 1889 von dem Kreuznacher Bildhauer Ludwig Cauer nach einem Entwurf von Carl Cauer geschaffen und gilt als bedeutendes Kunstwerk des deutschen Historismus. Der ehemalige bayerische Grenzbahnhof Ebernburg wurde 1977 stillgelegt. Seit 1979 werden die Räumlichkeiten von jungen Künstlern genutzt, die jedes Jahr auf's Neue im Rahmen eines Stipendiums ausgewählt werden und hier zwei Monate wohnen, arbeiten und ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können. Seit 2000 entsteht auf dem Gelände um die Heilquelle auf der Anhöhe Richtung Norheim ein einzigartiger Stein-Skulpturenpark. Der Park sowie ein weiter geplantes Museum zeigt Werke des in Ebernburg lebenden und arbeitenden, weltweit tätigen Bildhauerehepaares Wolfgang Kubach und Anna Kubach-Wilmsen. Ferner sind Atelierwohnungen und ein öffentlicher Parkplatz geplant. Als Architekt für die Gesamtkonzeption wurde der Japaner Tadao Ando ausgewählt.
Ergänzender Text
Verkehrsverein »Rheingrafenstein« e.V.
Berliner Straße 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel: 0 67 08 - 64 17 80
Fax: 0 67 08 - 64 17 89 9
Mail: info@bad-muenster-am-stein.de
www.bad-muenster-am-stein.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9:00 -17:00 Uhr
Samstags: 10:00 -13:00 Uhr
Bad Münster am Stein in Google Maps
Gastgeber in Bad Münster am Stein:
Schloßgartenstr. 33k
55583 Bad Kreuznach
Burg Ebernburg
55583 Bad Kreuznach
Turmstr. 5
55583 Bad Kreuznach
Bismarckstraße 14
55583 Bad Kreuznach
Berliner Straße 72
55583 Bad Kreuznach
Berliner Straße 57
55583 Bad Kreuznach
Altenbamberg
ca. 731 Einwohner, 753 ha, davon 457 ha Wald, PLZ 55585
Der Erholungsort Altenbamberg liegt im Alsenztal am Rande des nordpfälzer Berglandes 130 m über dem Meeresspiegel. Im Norden befindet sich Bad Münster am Stein-Ebernburg und südlich liegt Hochstätten. Altenbamberg liegt im Weinbaugebiet Nahe. Es gibt noch einige hauptberufliche Winzer.
Ein Wanderwegenetz mit Grillplatz und Schutzhütte in waldreicher Umgebung lädt zum Verweilen ein. Im Ort gibt es ein Wehr über das die Alsenz springt. Von dort hat man einen wunderbaren Blick zum Burgberg, der schon von vielen Künstlern gemalt wurde.
Im Raum Altenbamberg gibt es steinzeitliche Funde und Spuren bronzezeitlicher Wohnstätten. 1903 wurden in der Nähe des Schäferplackens in der Gemarkung Altenbamberg »Hünengräber« (Hügelgräber) ausgegraben. Dabei wurden Grabfunde aus der Eisenzeit (750-15 v.Chr.) geborgen.
Die Altenbaumburg wurde erstmals 1129 erwähnt. Sie war Sitz der Linie der Raugrafen, Nachkommen der Emischonen, die seit 960 Grafen im Nahegau waren. Aufgrund der französischen Verwaltungsreform kam Altenbamberg im Jahre 1798 zum Departement Donnersberg, bis es 1816 an Bayern fiel. Ausflugsziele sind die Altebaumburg, der Treuenfels, Schäferplacken und Rödelstein. Sehenswert ist auch die kleine katholische Kirche von 1783 mit einer von Pilastern gegliederten Giebelwand unter einem Dachreiter. Zum jährlichen Burgfest kommen zahlreiche Besucher aus nah und fern, um in einer besonderen Atmosphäre zu feiern und den Altenbamberger Wein zu genießen.
Ergänzender Text
Altenbamberg
Tourist-Information
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
Berliner Straße 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 17 80
Fax: 0 67 08 - 6 41 78 99
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Volxheim
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 1.000 Einwohner, 491 ha, davon 3 ha Wald, PLZ 55546
Volxheim liegt östlich von Bad Münster am Stein-Ebernburg in einer höhe von 160 m über NN.
Volxheim ist eine fränkische (Neu-)Gründung im 6. Jahrhundert. Es wird im Lorscher Codex, der Urkundensammlung für dieses Karolinger-Kloster, 781/82 in nicht weniger als drei Schenkungsurkunden erwähnt. Die Bezeichnungen lauten »Folchesheim« oder »Folkesheim«, die auf das Heim des Folk, der germanischen Führers der Kriegsschar, zurückgehen. Ursprüngliche Besitzungen des Klosters Lorch und anschließend des Klosters St. Maximin gingen im 13. Jahrhundert an die Rheingrafen über. Außer diesen waren noch die Antonitermönche zu Alzey und die Herren zu Dhaun-Oberstein, später Falkenstein genannt, bis ins 16. Jahrhundert Grundherren in Volxheim. Die Sponheimische Landesherrschaft ging 1437 an Kurpfalz und Baden über. Kurmainz und Kurpfalz brachten nach und nach Volxheim in ihren Besitz, der 1715 aufgrund einer Tauschaktion ganz an Kurmainz fiel. Diese Herrschaft endete mit der Besetzung des Dorfes durch die französischen Revolutionäre. Danach gelangte Volxheim an das Großherzogtum Darmstadt und somit in den Binger Landkreis, der den Ort nach 1969 an den Landkreis Bad Kreuznach abtreten musste.
Bis zur Reformation unterstand Volxheim dem Erzbistum Mainz. Nach Einführung der neuen Konfession um 1560 benutzten die Reformierten die alte Matthäuskirche zu ihren Gottesdiensten. Die zunehmende Baufälligkeit des ursprünglichen Gotteshauses und das zeitweise nur mit großen Problemen zu verwirklichende Simultaneum zwangen schließlich beide konfessionellen Gemeinden, jeweils eine eigene Kirche zu errichten. Erst im Jahre 1790 konnten sowohl die Katholiken als auch die Protestanten ihre noch heute existierenden Kirchen einweihen, die nur eine kurze Distanz voneinander entfernt sind. Beide Gebäude wurden inzwischen mehrmals renoviert und stellen nunmehr Schmuckstücke innerhalb des Dorfkerns dar.
Volxheim
Verbandsgemeindeverwaltung
Rheingrafenstraße 2
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 - 91 22
Fax: 06 71 - 91 39
www.vgvkh.de
Volxheim in Google Maps
Tiefenthal
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 100 Einwohner, 135 ha, davon 19 ha Wald, PLZ 55546
Tiefenthal liegt in Rheinhessen im Tal der Appel südlich von Bad Münster am Stein-Ebernburg. Der Ort gehört zum Landschaftsgebiet Rheinhessische Schweiz.
Vieles spricht dafür, dass das in einer gefälschten Besitzbestätigung Papst Leos IX. für St. Maximin vom 16. Januar 1051 erwähnte »Daffindal« der Ort gemeint war. Weitere Nennungen des Dorfes als »Dyffindal« (1297) und »Dyfindial« (1323) stützen die Annahme, dass es in dem Diplom tatsächlich gemeint ist. Tiefenthal findet in dem Diplom Leos IX. aus dem Jahre 1051 seine erste Erwähnung.
Die Beziehungen Tiefenthals zum Kloster St. Maximin bei Trier reichen bis in die frühe Karolingerzeit zurück. Nach einem Lehensverzeichnis des Nassauischen Hauses aus dem Jahre 1683 gehörte »Diefenthal« nach wie vor zur Herrschaft Nassau-Ottweiler. Es muss damals eine unbedeutende Ansiedlung gewesen sein; denn es wird darin vermerkt, dass sich dort nur sieben durchaus arme Leute befanden, die sich lediglich vom Fang und Verkauf der Krammetsvögel, die sie nach Mainz zum Markt bringen, ernähren. Um das Jahr 1800 befand sich öfters der berüchtigte Räuberhauptmann »Schinderhannes« im Dorf. Zwei seiner Komplizen stammten aus dem Ort im Appelbachtal. Einer von ihnen, der Landwirt Georg Wilhelm Weisheimer, wurde zusammen mit dem Schinderhannes im Jahre 1803 in Mainz hingerichtet. Der andere, Heinrich Rupp, war vorher im Gefängnis gestorben.
Bereits 1914 erhielt das kleine Dorf eine Wasserleitung. Im gleichen Jahr kam von Worms her der elektrische Strom.
Tiefenthal
Verbandsgemeindeverwaltung
Rheingrafenstr. 2
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 - 91 22
Fax: 06 71 - 91 39
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Pleitersheim
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 300 Einwohner, 232 ha, PLZ 55576
Pleitersheim ist eine landwirtschaftlich geprägte Ortsgemeinde. Sie liegt östlich von Bad Kreuznach in einer Höhe von 129 m über NN und gehört zum Weinbaubereich Bingen im Anbaugebiet Rheinhessen.
Der Name des Ortes wird als »Heim des Blithen« gedeutet. Bereits im 8. Jahrhundert waren die Mönche des Klosters Lorsch in Pleitersheim was urkundlich festgehalten wurde. Später gehörte Pleitersheim zur Herrschaft Wöllstein. Die Mönche übertrugen Besitzungen und Gericht der Herrschaft Wöllstein den Raugrafen zu Lehen. Neben diesem Grafengeschlecht waren in dem Dorf schon recht frühzeitig die Rheingrafen begütert. Entscheidender für die Geschichte des Dorfes waren die Raugrafen, von deren Verpfändungs- und Veräußerungspolitik im 14. Jahrhundert auch Pleitersheim betroffen wurde. Auf Grund der Erwerbungen im 14. Jahrhundert gehörte die Hälfte des Dorfes den Grafen von Sponheim und nach deren Aussterben den Erben Kurpfalz, Baden und Veldenz/Zweibrücken. Im Jahre 1911 erhielt das Dorf von Worms her elektrischen Strom, während eine Wasserleitung erst 1950 gebaut werden konnte und die Kanalisation 1973 fertiggestellt war.
Die evangelische Kirche von Pleitersheim wurde 1495 erbaut. 1950/51 entdeckte man in ihr verschollene alte Freskenmalereien, die wie es schien bei der Renovierung von 1758 übertüncht worden waren. Sie wird heute als Simultankirche genutzt.
Pleitersheim im Internet
Verbandsgemeindeverwaltung
Rheingrafenstraße 2
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 - 91 22
Fax: 06 71 - 91 39
www.vgvkh.de
Pleitersheim in Google Maps
Pfaffen-Schwabenheim
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 1.300 Einwohner, 518 ha, davon 2 ha Wald, PLZ 55546
Pfaffen-Schwabenheim liegt östlich von Bad Kreuznach in einer Höhe von 144 m über NN.
In vielen Schriften über Pfaffen-Schwabenheim wird das Jahr 765 als Datum der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes genannt. Man beruft sich dabei auf eine Urkunde, die Graf Cancro als Stifter eines Weinberges an das Kloster Lorch ausweist. Auf diese stützte sich die Gemeinde auch bei der Festlegung ihrer 1200-Jahrfeier im Jahre 1965. Ob der Weinberg tatsächlich in der Pfaffen-Schwabenheimer Gemarkung gelegen hat, ist keineswegs sicher. Die Urkunde nennt lediglich einen Ort namens »Suaboheim im Wormsgau«, womit ebenso Schwabenheim an der Selz gemeint sein kann. Die erste sichere Erwähnung findet der Ort im Jahre 1130. Erzbischof Adalbert I. von Mainz beurkundete damals, dass Graf Meginhard von Sponheim »in villa que vocatur Suaboheim« (in dem Ort, der Schwabenheim heißt) das Kloster an das Erzstift zur Besetzung mit Augustiner-Chorherren übertragen habe. Dem Kloster verdankt der Ort den späteren Zusatz »Pfaffen«. Zur Unterscheidung von Schwabenheim an der Selz taucht er erstmals in einer Urkunde des Jahre 1248 auf.
Der Ortsname »Schwabenheim« könnte auf eine alemannische Besiedelung zurückzuführen sein. Dieser Volksstamm war im heutigen Schwaben heimisch und drang in unseren Raum vor. Möglich ist aber auch die typische Namenszusammen-
setzung der fränkischen Dörfer. Demnach wäre Schwabenheim als »Heim des Suabo« zu deuten. Noch heute prägt die Kirche mit den sich anschließenden mächtigen Konventsbauten das Ortsbild. Die heutigen Gebäude entstammen erst der Spätphase des Klosters, Mitte des 18. Jahrhunderts. Lediglich der baugeschichtlich bedeutende Chor der Kirche, ein Werk der frühen Gotik, ist älter. Der Beginn seiner Erbauung ist nicht ganz zu bestimmen; sehr wahrscheinlich liegt er in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Kloster prägte die Vergangenheit des Ortes entscheidend. Die Bewohner des Dorfes Pfaffen-Schwabenheim unterstanden dem Probst völlig; so mussten sie auch Frondienste leisten.
Seit der Übergabe des Klosters an das Erzstift Mainz im Jahre 1130 war die Klostervogtei in den Händen der von Sponheim. Nach dem Erlöschen der Vorderen Graffschaft Sponheim 1473 teilten sich die von Baden und die Kurpfalz die Herrschaft. Unter der Leitung des Augustiner-Bruder Ignaz Antonius Martels, der 1697 in das Ordenshaus eintrat, entstanden die heute noch stehenden Konventsbauten. Ab 1707 gehörte Pfaffen-Schwabenheim vollständig zur Kurpfalz. Im Zuge der Säkularisierung geistlicher Güter wurde das Kloster im Jahre 1802 aufgehoben. Auch in Pfaffen-Schwabenheim bedeutete die Eingliederung des Dorfes ins französische Staatsgebiet (1797/98) das Ende der jahrhundertealten Herrschaftsstruktur. Das Kloster wurde aufgelöst; seinen reichen Besitz erklärten die Franzosen zum »Nationalgut« und versteigerten ihn.
1903 wurde die Wasserversorgung durch den Bau einer Wasserleitung sichergestellt, 1912 verlegte man elektrischen Strom in das Dorf. Wenig später wurde Paffen-Schwabenheim an das Netz der Bad Kreuznacher Straßenbahn angeschlossen. 1952 wurde die Strecke stillgelegt.
Pfaffen-Schwabenheim im Internet
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Rheingrafenstraße 2
55543 Bad Kreuznach
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Neu-Bamberg
ca. 1.000 Einwohner, 456 ha, davon 96 ha Wald, PLZ 55546
Neu-Bamberg liegt am Rande des Nordpfälzer Berglandes südöstlich von Bad Kreuznach in einer Höhe von 160 m über NN. Der Appelbach fließt durch den Ort. Er trieb früher die Hesselborner-, Weiden- und Junkermühle an.
Die Gründung von Neu-Bamberg liegt am Beginn des Spätmittelalters. Es ist damit der jüngste Ort dieses Raumes. Um 1250 begannen die Raugrafen mit dem Bau einer Burg auf einem Porphyrkegel im Appelbachtal. In einer Urkunde aus dem Jahre 1253 ist die Existenz der neuen Festung zuerst bezeugt. Am 13. März 1253 regelten Raugraf Heinrich I. und sein Bruder Rupprecht II. mit ihrem Vetter Konrad I. von der Altenbaumburg in einem Vertrag die gegenseitige Erbberechtigung an ihren Besitzungen. Die Raugrafen nannten die neue Burg »Neue Baumburg«, aus dem sich nach vielen Namensänderungen im Laufe der Jahrhunderte »Neu-Bamberg« entwickelte. Allerdings wird in der Urkunde von 1253 der Name direkt nicht genannt. Vielmehr heißt es lediglich: »Novum castrum apud Sarlesheim«, unsere neue Burg bei Sarlesheim. Der genannte Ort lag in unmittelbarer Nähe der heutigen Siedlung und ist später untergegangen. Im Jahre 1330 wurde das Recht verliehen, einen Wochenmarkt abzuhalten, der jeweils Montags stattfinden sollte.
Nach 1400 gehörte der Ort zu 2/8 den Grafen von Sponheim. Sie übergaben ihren Anteil 1403 an Johann Marschall von Waldeck. 1668 zerstörte Kurfürst Karl Ludwig die Burg sowie alle Befestigungsanlagen. 1720 wurde von Kur Mainz ein großes Amtshaus im Barockstil mit neun Achsen und Mansarddach errichtet. 1796 wurde der Ort zwei Tage lang durch Franzosen geplündert. 1909 bekam Neu-Bamberg eine Wasserleitung und 1917 elektrischen Strom.
Die katholische Kirche ist dem hl. Dionysius geweiht. Sie wurde 1756 erbaut und 1881/82 erweitert. Es ist ein neugotischer Saalbau mit Giebeldachreiter. Der Neu-Bamberger Johann Martin hat die Kanzel 1770 geschaffen. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1776 und wurde von Johann Georg Geib gebaut.
Die evangelische Kirche von Neu-Bamberg gehörte zu dem untergegangenen Ort Sarlesheim.
Die Ruine der Neuen Baumburg sowie der unter Denkmalschutz stehende Uhrturm prägen das Ortsbild der Gemeinde. Das ehemalige Wasserhaus von Neu-Bamberg wurde vor dem ersten Weltkrieg errichtet und diente der Wasserversorgung des Ortes.
In Neu-Bamberg gab es drei Steinbrüche von denen einer noch in Betrieb ist.
Verbandsgemeindeverwaltung
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Fürfeld
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, Kreis Bad Kreuznachca. 1.600 Einwohner, 1.248 ha, davon 186 ha Wald, PLZ 55546
Fürfeld liegt an der B 420 am Fuße des Eichelberges südlich von Bad Kreuznach. Die Wohngemeinde ist flächenmäßig die größte der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach und gehört zur Rheinhessischen Schweiz.
Im Ortsteil Hof-Iben östlich von Fürfeld, befindet sich eine gotische Templer-Kapelle aus dem Jahre 1240. Als 1794 im Hof Iben französische Besatzungstruppen rasteten wurden sie vom halbwüchsigen Johannes Bückler, später Schinderhannes genannt ihres Proviants bestohlen. Auf dem Weg zum Arrest nach Mainz konnte er flüchten weil die Franzosen von österreichischen Husaren angegriffen wurden.
Fürfeld wurde in einer Schenkungsurkunde König Zwentibolds von Lothringen an das Kloster St. Maximin bei Trier 897 als Furnifeld erstmals urkundlich erwähnt. Für die Erklärung des Ortsnamens scheinen zwei Deutungsmöglichkeiten erwähnenswert. K. Kaufmann führt ihn auf das alte hochdeutsche Wort forha (Föhre) zurück. Der Ort wäre demnach eine Siedlung »am furhinen feld«, einem von Kiefern begrenzten Feld. W. Weiffenbach leitet den ersten Teil des Namens von dem althochdeutschen »fure« (=vorne) ab. Damit soll die Lage der Siedlung zu einem anderen Teil der Gemarkung bezeichnet werden. Tatsächlich gibt es auch heute noch eine Gewann »Hinterfeld«.
Als Raugraf Heinrich von der Altenbaumburg im Jahre 1330 starb, teilten sich sein Sohn Rupprecht IV. und der Gemahl seiner Stieftochter, Graf Philipp von Sponheim-Dannenfels, sein Erbe. Noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verkaufte Rupprecht diesen Hof an Johann von Waldeck und den Edelknecht Johann von Randeck, der ihn vor 1358 an seine beiden Schwiegersöhne, den Ritter Emerich Rost von Waldeck und den Edelknecht Johann von Kronberg weitervererbte. Damit treten die reichsritterschaftlichen Familien in Erscheinung, die die Geschicke des Dorfes in den folgenden Jahrhunderten bis zum Zeitalter der französichen Revolution maßgeblich bestimmten.
Die Marschälle von Waldeck, die auch von Iben genannt wurden, weil ihnen die Burg dort gehörte, hatten über 200 Jahre die Geschicke des Dorfes mitbestimmt. Einer der Vertreter dieses Geschlechtes liegt in der evangelischen Kirche begraben. Die von Kronberg förderten in Fürfeld die Reformation. Durch Heirat kam ihr Erbe an das Haus derer von Kerpen, die wenig später den gesamten Ort alleine unter ihrer Herrschaft hatten. Die von Kerpen wohnten nicht mehr in Fürfeld oder zu Iben, sondern residierten in Koblenz. Das Dorf profitierte von den Neuerungen der französischen Verwaltung.
Besonders bedeutend war für das Dorf, dass der schon in früheren Jahrhunderten abgehaltene beachtliche Viehmarkt, der im 18. Jahrhundert aus Konkurrenzgründen von Kurpfalz gewaltsam niedergehalten worden war, wieder auflebte. Er bestand bis 1872.
Ein großes Ereignis war für die Gemeinde der 4. Oktober 1898, als ein Vertreter der Darmstädter Regierung die Eisenbahnlinie Sprendlingen-Fürfeld feierlich eröffnete. Der Ort war Endstation und erhielt daher ein Stationsgebäude und eine Maschinenhalle. 1960 wurde die Strecke stillgelegt. Seit 1922 gibt es in Fürfeld von Worms her elektrisches Licht; 1926 erfolgte der Bau der Wasserleitung.
Die evangelische Kirche von Fürfeld hat eine barocke Ausstattung und eine Glocke von 1486, die nach Absprache besichtigt werden kann. 1776 bekam die Kirche ein neues Kirchenschiff. Es wurde am 8.9.1776 geweiht. Darum findet die "Kerb" am zweiten Septembersonntag statt.
Die katholische Kirche von Fürfeld wurde in den Jahren 1774-1776 von Peter Reheis erbaut. Sie ist dem heiligen Josef und dem heiligen Ägidius geweiht.
Von 1885-1938 gab es in Fürfeld eine Synagoge. Sie wurde in der Reichskristallnacht zwar schwer beschädigt, aber von der örtlichen landwirtschaftlichen Bezugs und Absatzgenossenschaft käuflich erworben und als Lagerhaus genutzt. Der jüdische Friedhof befindet sich nordöstlich der Gemeinde auf dem Eichelberg. Die letzte Beisetzung fand 1937 statt.
In der Fürfelder Gemarkung wurden verschiedene Funde gemacht. Der Älteste ist das versteinerte Skelett einer Seekuh, ca 37 Millionen Jahre alt. Ein spitznackiges Felsgesteinsbeil aus der Jungsteinzeit weist auf die Anwesenheit von Menschen hin. Es ist in Worms im Museum im Andreasstift zu sehen. Desweiteren wurde ein spätlaténezeitlicher Halsbecher gefunden. Aus der Frankenzeit wurden fünf Menschenskelette, ein Schwert, zwei kleine Metallgegenstände und ein Feuerstein gefunden.
Ergänzender Text
Fürfeld im Internet
Rheingrafenstraße 2
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 - 91 22
Fax: 06 71 - 91 39
www.vgvkh.de
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Hackenheim
ca. 1.900 Einwohner, 431 ha, davon 11 ha Wald, PLZ 55546
Gastgeber in Hackenheim
Hackenheim liegt am nördlichen Rand Rheinhessens, südlich von Bad Kreuznach in der Nähe des Kirchberges. Von dort kann man auf den Hunsrück, das Rhein-Nahe-Eck und bis aufs Rüdesheimer Rottland schauen.
Der Ort war bis in die fünfziger Jahre landwirtschaftlich geprägt, heute ist es hauptsächlich eine Stadtrandwohngemeinde.
Erstmals wurde Hackenheim im Jahre 1124 nachweislich unter dem Namen »Hagenheim« erwähnt. Rein zeitlich wäre eine Erwähnung des Ortes schon im 8. Jahrhundert möglich, da Hackenheim auf die fränkische Landnahme zurückzuführen ist und sein Name als Heim des »Hajo« bzw. »Hacko« gedeutet wird.
Der Einfluß der Sponheimer blieb auch für die folgenden Jahrhunderte bestimmend. Als geistliche Herrschaft besaß auch das Kloster Disibodenberg in Hackenheim ein Hofgut, das um das Jahr 1600 Kurpfalz in Pacht hatte.
Eine wichtige Einrichtung des Mittelalters blieb lange erhalten: Das alte Hochgericht mit dem Galgen, der sich auf dem flachen Rücken des Galgenberges, nahe dem Darmstädter Hof erhoben haben soll. Der Flurname »Am Hochgericht« weist noch heute auf die Richtstätte hin, wo die Exekutionen des Kreuznacher Landgerichtes stattfanden.
Das Dorf gehörte während der französischen Herrschaft zur Mairie Bosenheim und erhielt erst wieder nach seiner Eingliederung in das Großherzogtum Hessen im Jahre 1816 eine selbstständige Verwaltung. Nach der Neuordnung auf dem Wiener Kongress lag Hackenheim nahe der preußischen Grenze. Der eigentliche Darmstädter Hof lag noch auf hessischer Seite, während das heutige Weingut Desoi schon zu Preußen gehörte.
Schon 1903 schloss sich das Dorf dem Wasserverband des Nahe- und Appelbachgebietes an und bekam eine Wasserleitung. Ein Jahr später wurde bereits die Hauptstraße kanalisiert, eine zur damaligen Zeit beachtliche Einrichtung. 1917 erhielt Hackenheim von Kreuznach her elektrischen Strom.
Die Kirche von Hackenheim ist dem heiligen Michael geweiht. Um das Jahr 1200 stand sie auf dem Michaelsberg, der im Volksmund auch Kirchberg genannt wird. Im Jahre 1796 mußte sie wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Friedhof wurde noch bis 1891 als Begräbnisstätte genutzt. Heute erinnert die Michaelskapelle an die geweihte Stätte. Bis im Jahre 1816 die neue Kirche eingesegnet wurde fand der Gottesdienst in der "Alten Ratsstube" statt. 1890/91 mußte die Kirche erweitert und restauriert werden. Im Jahre 1961 wurde beschlossen eine neue Kirche zu bauen, da die Gemeinde einen starken Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hatte und die alte Kirche zu klein geworden war. Heute gehört zur Pfarrei Hackenheim die Filialgemeinde St.Matthäus Volxheim.
Hackenheim hat auch eine evangelische Kirche.
ergänzender Text
www.hackenheim.de
Verbandsgemeinde Bad Kreuznach
Rheingrafenstraße 2
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 06 71 - 91 22
Fax: 06 71 - 91 39
www.vgvkh.de
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Bosenheimer Str. 46
55546 Hackenheim
Frei-Laubersheim
ca. 1.000 Einwohner, 988 ha, davon 320 ha Wald, PLZ 55546
Frei-Laubersheim liegt im Südwesten von Rheinhessen, in der Nähe des Eichelberges. Mit 330 m, die höchste Erhebung Rheinhessens. Bis zur Kreisstadt Bad Kreuznach sind es 5 km und bis zur Landeshauptstadt Mainz circa 40 km.
Der Ortsname ist typisch fränkischen Ursprungs. Es wird als Heim des Liubrit oder Liubher gedeutet. Aus Liubherisheim wurde dann im Laufe der Jahrhunderte Laubersheim. 766 wurde Liubherisheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt.
Der unterscheidende Zusatz »Frei« wurde sehr wahrscheinlich erst im Jahre 1261 anläßlich der Verleihung des Patronatsrechtes und der Abtei Tholey von der Kanzlei des Mainzer Erzbischofs Werner dem eigentlichen Ortsnamen vorangestellt. Der volkstümliche Zusatz »Cappes« erscheint erstmals im 15. Jahrhundert und wird von da ab im Schrifttum oft gebraucht. Der Anbau von Kappes hatte in Frei-Laubersheim wohl besondere Bedeutung. Während des Mittelalters verfügten zahlreiche Klöster in diesem Dorf über Besitzungen. Es ist zu vermuten, dass der Ort zum Altenbamberger Bezirk des Bistums Verdun gehörte. Als Träger der Landeshoheit waren die Sponheimer Grafen und ihre Erben im Mittelalter und darüber hinaus die bestimmenden Mächte im Dorf. Neben des Landesherren besaßen im Dorf noch andere Adlige Rechte, die sich meist auf kleineren Besitz gründeten.
1813/14 zog ein Teil der geschlagenen französischen Armee auf ihren Rückzug durch Frei-Laubersheim. Dabei brach das Lazarettfieber aus und 57 Personen starben. Der Ort war ab 1816 Teil des Großherzogtums Hessen.
Sehenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Mauritius (1792 - 1796 erbaut). Es ist eine Barockkirche mit romanischem Glockenturm. Im Inneren befindet sich eine Orgel aus der bekannten Mainzer Dreymann-Werkstatt. Interessant ist auch das 1603 erbaute Rathaus im Renaissancestil, dass bis heute Sitz der Gemeindeverwaltung ist.
Desweiteren gibt es einen freistehenden Wehrturm mit Schießscharten aus dem 13. Jahrhundert, ein ehemaliges, katholisches Pfarrhaus von 1720 und ein Kaplaneigebäude.
ergänzender Text
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