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Münster-Sarmsheim

Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, Kreis Mainz-Bingen
ca. 2.860 Einwohner, 692 ha, davon 314 ha Wald, PLZ 55424
Gastgeber in Münster-Sarmsheim


Münster-Sarmsheim liegt südlich von Bingen an der Nahe in einer Höhe von 92 m über NN. Die Nahe mündet etwa zwei Kilometer oberhalb in den Rhein.

Am Unterlauf der Nahe bei Münster-Sarmsheim wurden Wohnorte und Friedhöfe aus der Jungsteinzeit gefunden.
Im benachbarten Bingen (römisch: Bingium ) waren in der ersten Hälfte des 1 . Jahrhunderts sogenannte Auxiliar - Truppen zum Schutz der Brücke über die Nahe und der römischen Heerstraße stationiert. Schon damals hatte Münster wegen dieser Heerstraßen eine nicht unwichtige Stellung.

Münster war über viele Jahre römisch besiedelt, das belegen nicht nur zahlreiche Funde, sondern es sind bis heute noch Namen römischen Ursprungs hier zu finden wie Tullius, Rixius, Marfilius.
1895 wurde ein Mosaikfußboden in der Römerstraße (heutiger Name) ausgegraben, der einer römischen Villa Rustica entstammte und mit dem ein großer Apsidensaal von etwa 19 mal 14 Metern ausgelegt war. Er stammt etwa aus der Mitte des 3. Jahrhunderts. Der Künstler verwandte schwarzen und weißen Marmor, im Mittelstück auch farbigen, dabei auch den weltberühmten Carrara-Marmor.

Das Mosaik ist in seiner Art in Deutschland einmalig. Es zeigt den Sonnengott Sol invictus mit sich vier aufbäumenden Rossen. Heute liegt es im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. Dieser Fund ist zweifellos ein Beweis für den Reichtum des römischen Münster.
Nach dem Ende der Frankenherrschaft klafft eine Lücke von mehr als zwei Jahrhunderten in der weder das kurpfälzische Münster noch das kurmainzerische Sarmsheim erwähnt werden.

Trotz allem muß es eine Besiedelung gegeben haben, denn die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul zeigte in ihrer alten Turmbekrönung eingeritzt die Jahreszahl 1066, die für die Erbauung des »Münsters« Gültigkeit haben dürfte. 1189 wird die Kirche in Münster erstmals erwähnt, indem der Mainzer Erzbischof Konrad 1. von Wittelsbach diese dem Stift St. Stephan in Mainz gibt, indem er sie gegen die in Alzey tauscht. Rheingraf Wolfram I. führt in seinem Lehensverzeichnis die »Vogtei Sarmsheim« als Lehen auf. 1445 wurde die katholische Kirche St. Alban gebaut.
In den Weinbergen von Münster-Sarmsheim steht die Ruine "Stumpfer Turm", genannt Trutz Bingen von 1493.

Nachdem Münster 1624 im DreißigjährigenKrieg schwer zerstört worden war, wurde der Ort 1630 durch den Habsburger Kaiser Ferdinand II. (1619 bis 1637) an Heinrich Brömser von Rüdesheim zum Pfandlehen gegeben. Im Jahre 1787 zeichnete Johann Goswin Widder in seiner »Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rhein« ein Bild von der Situation von Münster zur damaligen Zeit auf.
Im Jahre 1810 wurde eine evangelische Kirche gebaut.
Am 01. Oktober 1928 wurden die beiden selbständigen Gemeinden Münster (Bürgermeister Jakob Klingler) und Sarmsheim (Bürgermeister Jakob Appel) aufgrund eines preußischen Ministerialbeschlußes zur heutigen Doppelgemeinde Münster-Sarmsheim zusammengeschlossen.

Sehenswert ist das alte Rathaus von 1520 und das Friedhofsportal aus der Schinkelschen Schule aus dem 18. Jh.

Der am 14.Oktober 1926 in Münster-Sarmsheim geborene Musikprofessor Theo Fischer gehört zu den meistaufgeführten Chorkomponisten der Gegenwart. Er hat über 800 Werke verfasst.

Bei Wanderungen im Naturschutzgebiet Trollbachtal gibt es Felsformationen aus dem Erdaltertum vor 285 Millionen Jahren.

Am ersten Augustwochenende wird in Münster-Sarmsheim Kerb gefeiert.

Ergänzende Texte:
Vom Guldenbach zum Mäuseturm
Von Meisenheim nach Sobernheim

Münster-Sarmsheim im Internet


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