Heimbach
Verbandsgemeinde Baumholder, Landkreis Birkenfeld
ca. 1.040 Einwohner, 678 ha, davon 280 ha Wald, PLZ 55779
Gastgeber in Heimbach
Heimbach an der Nahe liegt im Westrich. Es ist das größte Dorf der Verbandsgemeinde Baumholder und das zweitgrößte des Landkreises Birkenfeld. Es liegt am Zusammenfluss des Reichenbaches und des Unnerbaches, die sich in der Ortsmitte zum Heimbach vereinigen. Der von Leitzweiler kommende Ihlsbach wird aufgenommen. In der Nähe des Bahnhofs Heimbach (Nahe) mündet dann alles in die Nahe. Nachbargemeinde im Westen ist Hoppstädten-Weiersbach, im Osten Ruschberg, im Norden Nohen und im Süden Berglangenbach.
Aus der Römerzeit stammende Gräber fand man im Kniewel, am Schacherhiwwel und auf dem Heimbacher Hof, sowie eine durchbohrte Axt, einen Schuhleistenkeil und ein Steinbeil auf der Lehmkaul.
Die erste urkundliche Erwähnung von Heymbach stammt von 1268. Heimbach gehörte seit Jahrhunderten kirchlich zum größten Teil zur Pfarrei Bleiderdingen, politisch zur Herrschaft Werdenstein und Lothringen und blieb deshalb katholisch, bis auf den Teil zu Berglangenbach hin, der zu Pfalz-Zweibrücken gehörte und in dem die Reformation eingeführt wurde. Im Jahre 1783 verkaufte Werdenstein seinen Heimbacher Besitz an Pfalz-Zweibrücken. In der Tranchot-Müfflingschen Karte, die in der französischen Zeit (1794 bis 1815) entstanden ist, ist neben Heimbach ein Ort Berlin eingezeichnet. Später, bei der preußischen Urmessung, 1843, ist er dann als Ortsteil von Heimbach mit dem Flurnamen »In Berlin« eingetragen.
In den letzten Jahren sind, ausgehend von der Verbandsgemeinde Herrstein, die untergegangenen Dörfer, die so genannten Wüstungen, auch durch Aufstellung von großen Gedenksteinen, ins öffentliche Bewusstsein gerückt worden. Heimbach hat zwei Wüstungen aufzuweisen: Es sind Zinkweiler und Wallenburg, im Volksmund Wallertchen genannt. Ein gelegentlich in der Fachliteratur erwähntes Weibweiler lebt fort unter dem Namen Heimbacher Hof. Alte Leute wissen noch von einer Kapelle auf dem (Kapelle-) Hiwwel. Ihr Patron war die Gottesmutter. Die 1885 erbaute Schutzengelkapelle am Höhklopp wurde 1969 abgerissen. – In den Jahren 1924-1926 hatte die Gemeinde mit Pastor Ludwig Bettendorff eine große Pfarrkirche gebaut, die den heiligen Schutzengeln geweiht wurde.
In den Jahren 1924/25 wurde der Bau des ev. Glockenturms in Heimbach (in der Unner) durch einen Glockenausschuss geplant und durchgeführt. Dazu stellte ein Gemeindemitglied Grund und Boden zur Verfügung und verzichtete sogar auf den im Pachtvertrag genannten Pachtzins. Die Glocken, die zu kirchlichen Zwecken läuten sollten, wurden von den evangelischen Einwohnern Heimbachs unter Mithilfe von Gemeindemitgliedern der umliegenden Dörfer finanziert. Im Sommer 1925 wurde der Turm feierlich eingeweiht. Heute noch wird die Glocke bei Beerdigungen evangelischer Heimbacher geläutet.
Durch die Angliederung des Bahnhofs und der Wohnsiedlung Heimbach (Nahe) erhielt Heimbach 1938 einen Ortsteil, der zum ehemaligen Fürstentum Birkenfeld und dem Hunsrück gehörte. Außer dem genannten Bahnhof besaß es seit 1913 den Bahnhof der Nebenlinie Heimbach – Baumholder, die bis 2014 militärisch genutzt wurde, und heute auch wieder für Personenverkehr genutzt wird.
Heimbach hat außer dem früher zum Kloster Tholey gehörenden und Weibweiler genannten Heimbacher Hof noch drei Aussiedlerhöfe. Es hatte früher drei Mühlen und, seitdem die Heimbacher Verstorbenen nicht mehr in Bleiderdingen (Katholiken) bzw. Berschweiler (Evangelische) beerdigt wurden, zwei kirchliche Friedhöfe. Seit Jahren werden die Toten beider Konfessionen auf einem gemeinsamen Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Während die Heimbacher Evangelischen zur Pfarrei Berschweiler (Kirche in Berglangenbach) gehören, sind die Berglangenbacher Katholiken Gemeindeglieder von Heimbach. Ökumenische Gottesdienste sind Tradition.
Gepflegt wird auch das dörfliche Brauchtum: Walberschnaachd (Walpurgisnacht, Mainacht), Gehannesenaachtsingen (Johannisnachtsingen) und Martinszug werden ebenso wie die Kirmesbräuche mit Kerwestrauß am Leben gehalten.
Sehenswert in Heimbach in der katholischen Kirche sind die freigelegten Kreuzwegbilder des Malers Gottwald.
Desweiteren gibt es einen Waldlehrpfad mit Informationen und Erlebnismöglichkeiten.
Heimbach liegt am Burgen-Radweg. Ein Radweg der von der Frauenburg in Frauenberg zur Burg Lichtenberg in Thallichtenberg (Kreis Kusel) führt. Die Strecke ist 30 km lang, führt stetig auf und ab, es sind 790 Höhenmeter zu überwinden und beschildert ist er mit einem Burgenlogo.
Heimbach
VG Baumholder
Am Weiherdamm 1
55774 Baumholder
Tel.: 0 67 83 - 8 10
Fax: 0 67 83 - 81 60
www.vgv-baumholder.de
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