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Mutterschied

  Verbandsgemeinde Simmern, Rhein-Hunsrück-Kreis
ca. 520 Einwohner, 307 ha, davon 11 ha Wald, PLZ 55469



Mutterschied liegt zentral im Hunsrück zwischen Argenthal und Simmern in einer Höhe von 410 m über NN.

Zur Römerzeit lag Mutterscheid im Winkel zweier Römerstraßen. Es wurde ein Münzfund aus der Zeit Kaiser Hadrians 117-138 entdeckt.
Die älteste überlieferte Schreibweise ist Mudinscheid, Mudin, Madin (mundartl.heute : Maddin) weißt auf den fränkischen Nationalheiligen Martin hin. Die Endung -scheid oder später schied bedeutet abgegrenzter Waldbezirk.
Die Wildgrafen hatten 950 das Besthaupt auf einen Teil der Bevölkerung in Mudinscheid. 1074 gehörte Mudinscheid  sicher ursprünglich zum Gebiet der Propstei Ravengiersburgda es auch zum Blutgericht an der Nunkirche verpflichtet war.
Um 1275 gehörte Mudinscheid den wittelsbachischen Pfalzgrafen bei Rhein, später wurde der Ort ein pfälzisches Inngericht. 1311 wurden in Mudinscheid 45 Märker eingesetzt, die in jedem Jahr ein Klafter Holz aus »symerer waldt« erhielten.

1346 bestand gegenüber dem Bischof von Trier Balduin von Luxemburg Zehntpflicht. 1368 wurde die Kapelle Mudinscheid dem Aegidienstift in Neustadt inkorporiert. Das eigenständige Inngericht Mutterschied bildet eine Schultheißerei mit den Gemeinden Mörschbach, Schnorbach und Wahlbach. 1536 vereinigte Herzog Johann II. die Pfründe von Muderscheidt und Riesweiler und übertrug sie einem Pfarrer der in Muderscheidt Wohnung beziehen sollte. 1608 war Muderschitt eine Filiale der Pfarrei Schnorbach. Mutterschied wurde im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648 zerstört.
1686 wurde die katholische Religion wieder zugelassen.
Die katholische Gemeinde Moederscheit gehörte zur neuen katholischen Pfarrei St. Joseph in Simmern die von 1683-1803 von den Carmelitern aus Boppard geleitet wurde.

1794 wurde Mutterschied nach der Eroberung durch französische Revolutionstruppen französisches Staatsgebiet. Mutterschied wurde geplündert und die Gerichtsbücher verbrannt. 1814 wurde Mutterschied auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Zwischen 1843-1854 wanderten mehr als 50 Personen nach Brasilien aus.
Der Ort seit seit 1947 Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.

Baubeginn der jetzigen Kapelle war 1753, Fertigstellung 1757. Sie ist den 14 Nothelfern geweiht. 1949 bekam sie einen neuen Glockenstuhl. Am 23. Juni 1991 wurde Altarweihe gefeiert.

Die Aussegnungshalle auf dem Friedhof wurde 1990 errichtet. Es ist ein Bruchsteinbauwerk mit Holzbalkenkonstruktion.

Mutterschied im Internet

Verbandsgemeindeverwaltung Simmern
Tourist-Information im Neuen Schloss
Brühlstraße 2
55469 Simmern/Hunsrück
Tel.: 06761 - 837-297
Fax: 06761 - 837-299
E-Mail:tourist-info@vgvsim.de
www.simmern.de

Öffnungszeiten der Tourist-Info im Neuen Schloss Simmern (rechter Flügel):
Montag - Freitag: 10.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr
Prospektinformation zusätzlich März bis Dezember: 14.00 - 17.00 Uhr

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