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Mittelstrimmig

Verbandsgemeinde Zell, Landkreis Cochem-Zell
ca. 430 Einwohner, 1.147 ha, davon 717 ha Wald, PLZ 56858
Gastgeber in Mittelstrimmig



Mittelstrimmig liegt im nördlichen Hunsrück auf einem Höhenrücken in einer Höhe von 350 m über NN., westlich von Kastellaun. Der Name Strimmig ist slawisch-keltischen Ursprungs und bedeutet so viel wie "im Hang".

Erste Siedlungen auf dem Strimmiger Berg sind aus der Römerzeit nachweisbar. Es wurde das Laufgewicht einer spätantiken Schnellwaage aus dem späten 6 Jh. gefunden, das die Büste der Athena zeigt. Heute befindet sich das Fundstück im Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Während des Mittelalters bildeten die Ortschaften Alt- und Mittelstrimmig, Liesenich und Forst den »Strimmiger Berg« oder die Gemeinde »Strimmig«. Sie wurde erstmals im Jahre 1259 in einer Urkunde des Grafen Simon von Sponheim-Kreuznach erwähnt. Die Gemeinde gehörte zum »Dreiherrischen Territorium«, das von 1539 bis 1781 die Kurfürsten von Trier, die Grafen von Sponheim und die Herrschaft Beilstein regierten. Entwicklungshemmend wirkten sich die Rivalitäten der Trierer und Sponheimer Landesherren aus.
So verhinderte das katholische Kurtrier die Ansiedlung von protestantischen Gewerbetreibenden, die in den Sponheimischen Gebieten Neuerungen in die Landwirtschaft brachten.
Seit 1815 gehörte der Hunsrück zum Königreich Preußen. Dessen Verwaltungsreformen gewährten zwischen 1817 und 1830 den einzelnen Dörfern politische Eigenständigkeit. Die dabei durchgeführte Landaufteilung richtete sich nach der Einwohnerstärke der Ortschaften. Mittelstrimmig war mit 492 Einwohner der größte Ort des Strimmiger Berges und erhielt infolgedessen den größten Anteil an Wald- und Weideflächen. Mittelstrimmig entwickelte sich in der Folgezeit zu einer für Hunsrücker Verhältnisse wohlhabenden Gemeinde.
1939 hatte Mittelstrimmig 530 Einwohner. Der Ort blieb im Krieg von Bomben und Granaten verschont obwohl sich dort eine Flakstellung befand um Koblenz vor den Luftangriffen der Aliierten zu schützen.
Seit 1947 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Bis 1970 gehörte Mittelstrimmig zur Verbandsgemeinde Senheim. Nach der Verwaltungsreform des Landes wurde er der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Cochem-Zell angegliedert.

Die Kirche von Mittelstrimmig ist den Heiligen Phillipus und Jakobus geweiht. Sie wurde zwischen 1766 und 1769 nach Plänen des Architekten Paul Stähling erbaut. Es handelt sich um eine dreischiffige, fünfjochige Hallenkirche mit zum Teil wertvoller Ausstattung. Die beiden Seitenaltäre mit den Altarbildern wurden von dem Koblenzer Barockmaler Januarius Zick gefertigt. Die original erhaltene Orgelempore stammt von der Orgelbauerfamilie Senf.
Die Glocken der Kirche mußten 1943 zum Einschmelzen abgegeben werden. Die Älteste war von 1353 und wurde aufgrund ihres Alters verschont. Heute befindet sie sich in der Kirche von Altstrimmig.

Zwischen Mittelstrimmig und Blankenrath liegt die Schockkapelle. Sie wurde im 18. Jh. erbaut und war die letzte Station eines Verurteilten vor dem Galgen.

Im Ort in einer alten Mehl und Schrotmühle aus dem Jahre 1949 gibt es ein Heimatmuseum. Die Mühlenanlage ist noch funktionstüchtig.

In der zu Mittelstrimmig gehörenden Weißmühle wurde ein Teil des Films "Schinderhannes" gedreht.


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