Dill
ca. 200 Einwohner, 555 ha, davon 146 ha Wald, PLZ 55487
Dill liegt südwestlich von Kirchberg im Tal des Sohrbaches, der auch als »Diller Bach« bezeichnet wird, in einer Flussschleife.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dill im Jahre 1107. In der Gründungsurkunde des Klosters Springiersbach wird ein Adalbert comes de Dille als Zeuge benannt. Die Tochter Adalberts, Mechthild von Mörsberg heiratete Menginhard von Sponheim, wodurch Dill an die Grafschaft Sponheim kam. Während der Schmidtburger Fehde 1329 belagerte Erzbischof Balduin von Trier Dill und nahm es ein. Das Erzbistum gab 1338 Dill als Lehen an die Sponheimer zurück. Die Stadtrechte erhielt Dill 1427 unter dem letzten männlichen Nachkommen der Sponheimer, Graf Johann V. Obwohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert der Nachbarort Sohrschied zum Amt Dill kam, erloschen die Stadtrechte. 1697 wurde Burg Dill im pfälzischen Erbfolgekrieg von der französischen Armee unter General Melac zerstört. Der Ort blieb vor Zerstörungen verschont, auf Grund der Fürsprache des evangelischen Pfarrers Christoph Besold. 1776 fiel Dill an Baden. Nach der Auflösung des Amtes kam Dill zum Amt Kirchberg. Zur Mairie Sohren gehörte es während der französischen Besetzung und nach dem Wiener Kongress. 1815 kam es zur Preußischen Rheinprovinz und dort zum Kreis Simmern.
Von der Burg Dill sind vom Wohnturm der »Oberburg« noch drei Seitenwände vorhanden. Ein Aborterker befindet sich an der Außenseite der Nordwand. Auf Resten der Ringmauer ist ein Fischgrätmuster zu erkennen. Auf den Fundamenten der einstigen Burgkapelle wurde 1701 die evangelische Kirche im Barockstil gebaut. In ihr kann man Malereien des Kirchenmalers Johann Georg Engisch aus dem Jahre 1714 betrachten. Eine Orgel aus der Werkstatt Stumm befand sich von 1715-1878 in der Kirche; anschließend wurde sie durch eine Oberlinger-Orgel ersetzt.
In Dill sind sehr viele schön renovierte Fachwerkhäuser und geschnitzte Haustüren zu sehen.
Ein Kilometer nördlich des Dorfes an der Ausoniusstraße steht ein rekonstruierter römischer Wachtturm.
ergänzender Text
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Tourist-Information Kirchberg
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55481 Kirchberg
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