Bretzenheim

Bretzenheim

Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg, Kreis Bad Kreuznach
ca. 2.400 Einwohner, 581 ha, davon 33 ha Wald, PLZ 55559



Bretzenheim liegt an der Nahe, 10 km vor deren Einmündung in den Rhein. Im Süden befindet sich Bad Kreuznach, im Norden Bingen am Rhein.

Menschen der bandkeramischen Kultur der Jungsteinzeit waren es, die um 5000 v.Chr. erstmals im heutigen Ortsbereich eine Siedlung von beachtlichem Umfang gründeten. Reiche archäologische Funde belegen, dass auch in den nachfolgenden Epochen dieser Kulturstufe sowie in der Urnenfelderzeit (Bronzezeit) und Hallstatt- bzw. Latènezeit (Eisenzeit) dieser Ort als Siedlungsplatz geschätzt war. Anschließende römische Besiedlung ist durch Reste mehrerer Gebäude sowie durch Münz- und sonstige Bodenfunde belegt. Den Römern wird auch die Einführung des Weinbaues in dieser Gegend zugeschrieben - ein bis heute dauerhaftes Erbe.

Die Franken gaben dem Ort im 6./7. Jahrhundert nach Christus dem Ort seinen Namen, Heim des Brezzo/Brizzio, heute Bretzenheim.

Um das 7. Jahrhundert erhielt der Erzbischof von Köln als königliche Schenkung die Grundherrschaft über die freie Reichsherrschaft Bretzenheim, die er bis 1789 behielt. Im Jahre 1057 war die erste urkundliche Erwähnung, als Bretzenheim vorübergehend an die polnische Königin Richeza »verliehen« wurde. Emich Graf von Daun-Falkenstein war es, der von 1589 - 1595 das Schloss errichten ließ. Ein weiteres Gebäude aus dieser Zeit ist das »Alte Amtshaus« von 1592, das ebenfalls noch erhalten ist.

1772 gelangte Bretzenheim in den Besitz des noch minderjährigen Grafen Carl August von Heydeck, den späteren Reichsgrafen und Reichsfürsten von Bretzenheim. Als der Ort 1789 Reichsfürstentum wurde, hatte der Fürst das Privileg eigene Münzen prägen zu dürfen, so entstand der Bretzenheimer Taler. Unter französischer Herrschaft kam Bretzenheim im Jahre 1800 zur Mairie Langenlonsheim, die nach dem Abzug der Franzosen im Jahre 1815 und dem Übergang des Gebietes nördlich der Nahe an Preußen als Bürgermeisterei bestehen blieb. Traurige Berühmtheit erlangte Bretzenheim nach dem 2. Weltkrieg durch das große Kriegsgefangenenlager, an das heute ein Mahnmal »Feld des Jammers« erinnert.

Eine Sehenswürdigkeit der Gemeinde ist die Felseneremitage, die in der Vorzeit entstand und eine heidnische Kultstätte war. Aus ihr wurde eine christliche Kirche, die, in den Fels gehauen teilweise erhalten ist sowie um eine noch begehbare Felsenwohnung von ca. 90 qm. Sie beherbergte zwischen 1716-1827 mehrere Eremiten, wodurch die Stätte zum Wallfahrtsort wurde.

Die katholische Kirche Maria Geburt wurde 1789-1791 gebaut und hat eine Barockhaube.

ergänzender Text

www.bretzenheim.de

 

Buchtipp: Das Lager Bretzenheim (1945) in "Gefangen im eigenen Land"
»Deutsche Kriegsgefangene in den Rheinwiesenlagern von RLP.« • C. Gerz/W. Gerz • 9,90 Euro

Touristinformation Langenlonsheim-Stromberg
Binger Straße 3a
55442 Stromberg
Tel.: 0 67 24 - 274
Fax: 0 67 24 - 227
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