Norheim
ca. 1.500 Einwohner, 315 ha, davon 67 ha Wald, PLZ 55585
Gastgeber in Norheim
Norheim liegt im Nahetal in der Nähe des Rheingrafensteins. Von Norheim hat man eine sehr schöne Aussicht auf den Rotenfels, die steilste Wand nördlich der Alpen. Im Dialekt der Norheimer Bürger heißt Norheim »Norem«.
Norheim ist das älteste urkundlich erwähnte Weindorf an der Nahe. Es wurde 766 als »Narheim in pago Nahgowe« im Lorscher Codex (Codex Laureshamensis) genannt. Der fränkische Edeling Adalger verkaufte zu diesem Zeitpunkt seinen in »Narheim« gelegenen Grundbesitz für 2 Pfund Silber an das Kloster Lorsch an der Bergstrasse. Der Besitz wurde 962 von Lorsch nach St. Maximin in Trier getauscht. 1190 kamen dann Gerichtsbarkeit und Besitztümer an die Herren von Bolanden vom Reich zu Lehen. Über die Rheingrafen und die Sponheimer kam es ab 1440 für drei Jahrhunderte an die Sickinger auf der Ebernburg. Als der letzte Vertreter 1768 verstarb, fiel die Herrschaft als herrenloses Lehen wieder an die Kurpfalz zurück. 1815 nach den Napoleonischen Kriegen und die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurde Norheim preußisch und dem Oberamt Kreuznach zugeordnet.
Norheim hatte drei Wassermühlen. Die älteste war die Witt'sche Mühle, welche erstmals im Jahr 1471 erwähnt wurde. Es handelte sich um eine altdeutsche Gangmühle mit unterschlächtigem Wasserrad. Es wurde Getreide und laut Adam Karst (1838 – 1852) auch Ölfrucht gemahlen. Als Bannmühle, durften die Norheimer Bürger nur dort ihr Korn mahlen lassen. Nach dem Verkauf an den Müller Krieger wurde die Mühle 1833 stillgelegt.
Die zweite Mühle ist die Steinsche Mühle (seit 1910 Krugermühle). Sie liegt 20 m unterhalb der Witt'schen Mühle und wurde 1722 mit freiherrlicher Genehmigung der Sickinger als Eigentumsmühle erbaut. Da die Norheimer an die Witt'sche Mühle gebannt waren, musste sich der damalige Besitzer Stein seine Kunden in Traisen und Hüffelsheim suchen und Getreide auf dem Kreuznacher Kornmarkt kaufen und dort als Mehl wieder anbieten.
Bei der Krugermühle handelte es sich um eine Getreidemühle mit eigenem Mühlteich und einem unterschlächtigen Zuppingerrad. Dieses war bis zur Stilllegung 1975 im Einsatz. Seit 1995 ist die Anlage mit einem neuen Rad reaktiviert und erzeugt mittels eines Asynchron-Generators Strom. Die erwartete Jahresleistung liegt bei 200.000 kWh.
Die dritte Mühle ist die Weidenmühle am östlichen Ortsausgang. Sie wurde 1726 vom Müller Matthias Schmitt gebaut. Es handelte sich um eine Eigentumsmühle in der Konzession der Sickinger, in der Getreide gemahlen wurde. Der Antrieb erfolgte über ein unterschlächtiges Wasserrad. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die Witt'sche Bannmühle ihren Betrieb einstellte, war die Weidenmühle die bedeutendste Mühle Norheims. Ihr Betrieb wurde 1950 nach dem Tod des letzten Müllers Hans Brosius eingestellt.
In Norheim gibt es die katholische Pfarrkirche Kreuzerhöhung. Der Turm stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jh. Dem Stift St. Crucius zu Mainz war sie ab 1363 inkorporiert. Dem evangelischen Bekenntnis war sie nach der Reformation bis 1698 zugesprochen. 1864 erhielt das Schiff die heutige gotische Form. Der Turm wurde 1911 um eine geschieferte Schallstube erhöht und erhielt einen spitzen, achtseitigen Helm.
Auf den Nahewiesen in Norheim findet jährlich ein Ballonfahrertreffen statt.
Tourist-Information
Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V.
Berliner Straße 60
55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg
Tel.: 0 67 08 - 64 17 80
Fax: 0 67 08 - 6 41 78 99
Email:verkehrsverein@bad-muenster-am-stein.de
www.vg-ruedesheim.de
www.norheim.de
Norheim in Google Maps
Norheim im Nahetal
Nahestraße 3
55585 Norheim