Oberkirn
ca. 360 Einwohner, 545 ha, davon 215 ha Wald, PLZ 55624
Oberkirn liegt im Tal des Kyrbachs, zwischen dem Lützelsoon im Südosten und dem Idarwald im Südwesten in einer Höhe von 315 m über NN.
Im Jahr 1335 wurde der Ort erstmals als Overkehr urkundlich erwähnt.
Die Ortschaft besitzt zwei sehenswerte Gotteshäuser. Die evangelische Kirche am oberen Dorfrand erhebt sich über den Fundamenten eines Landhauses (Villa Rustica) aus der Römerzeit. Der gegenwärtige Bau entstand im schlichten gotischen Stil wenige Jahre vor 1400 und diente als Grablege der Schenken zu Schmidtburg, eine Seitenlinie jener mächtigen Gradendynastie aus dem Hahnenbachtal. Eindrucksvoll erinnert die außen an der Kirchenwand lehnende figürliche Grabplatte des 1573 verstorbenen »Franz Brune« von Schmidtburg an die fernen Zeiten.
Die katholische Kirche, welche im Jahre 1794 geweiht wurde, erhebt sich auf einem massiven Schieferhang mitten im Dorf.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der Abbau von Dachschiefer in 21 Gruben rings umher die Haupterwerbsquelle der Oberkirner. Heute zeugen nur noch die zahlreichen Halden und mehrere Dutzend Stollenöffnungen am Talhang des Kyrbachs von dieser Vergangenheit. Jenseits der schönen Kyrbachbrücke, die im Jahr 1878 von dem einheimischen Baumeister Philipp Klein ganz aus Schieferstein erbaut wurde, zeugt in einer Felsnische die Figur der »Heiligen Barbara« – Schutzpatronin der Bergleute – von traditioneller und bis heute tief verwurzelter Volksfrömmigkeit.
Auf der Hügelkuppe über Oberkirn steht am Rand der Straße nach Schwerbach ein großes Wegkreuz, dessen Inschrift das althergebrachte Gottvertrauen der Hunsrücker in gereimte Worte faßt: »Denke dran, wenn Stürme toben, dass du nicht alleine bist. Einer hält die Hand erhoben, der der Herr der Stürme ist!«
Ergänzende Texte:
Vom Sohrbach zu den Moselterrassen
Die Dörfer vor dem Wald
www.oberkirn.de
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